„Schüler helfen Schülern“ - Eine Bildungsinitiative im Berliner Brennpunktkiez
Im Berliner Wedding liegt die Bildung brach: Pisa-Studien und Ländervergleiche bringen seit Jahren die gleichen Ergebnisse: Deutschlandweit gehört der Bezirk Mitte, zu dem auch Wedding gehört, zu den absoluten Schlusslichtern. Die Schüler, die hier zur Schule gehen, sind in der Mehrheit von Sozialleistungen abhängig und sprechen zu Hause kein Deutsch.
In der Schule treffen sie auf volle Klassen und überforderte Lehrer.
Dies sind nicht die besten Voraussetzungen für den Bildungserfolg.
Dies möchten wir, das Projekt „Schüler helfen Schülern“, ändern!
Wir bieten Kindern von der vierten bis zur achten Klasse einmal wöchentlich einen individuellen, sprachorientierten, kostenlosen Nachhilfeunterricht - dabei entstehen bei uns Mietkosten. Um die besondere Bindung zu den Kindern zu festigen, sie nachhaltig für Bildung zu motivieren, Wissen praktisch zu erfahren und die Eltern miteinzubeziehen, organisieren wir regelmäßig Ausflüge in Museen oder zu sportlichen Aktivitäten, aber auch Feste, um kleine Erfolge zu feiern.
Das Besondere: Erfolgreiche Abiturienten und Absolventen aus dem Kiez werden hier selbst zu Lehrern: Denn sie wissen, was es heißt gegen sprachliche, kulturelle und soziale Hürden anzukämpfen: Viele der Lehrer waren früher selbst in der kostenlosen Nachhilfe, die von Montag bis Donnerstag für ältere Schüler in den gleichen Räumlichkeiten angeboten wird. Sie können ihr Wissen auf Augenhöhe vermitteln und funktionieren als Vorbilder.
Der Unterricht findet immer freitags von 16 bis 18 Uhr statt. Zur Halbzeit gibt es eine kurze Pause, in der die Kinder auf dem Hof spielen oder die Zeit nutzen, um sich mit den Großen auszutauschen. Hier erzählt unsere Nachhilfelehrerin Riema von ihren Zukunftsplänen. Die Kinder hören ihr aufmerksam zu: Oft sind die Lehrer die einzigen in ihrem Umfeld, die Abitur machen oder sogar studieren.
Zurzeit betreuen 10 Abiturienten und Studierende 20-30 Schüler jeden Freitag. Die Nachfrage nach Nachhilfe im Kiez ist groß. Mittlerweile hat sich besonders bei den Eltern herumgesprochen, dass wir ihren Kindern weiterhelfen, wenn die Kenntnisse zuhause nicht ausreichen. Trotzdem möchten wir unsere Prämisse von einer individuellen Förderung beibehalten.
Wir hoffen auch in Zukunft auf großzügige Spender, die unsere Arbeit weiter unterstützten.
Alikan, Yassine, Hediyenur, Riema, Alin, Özlem, Bright, Ella, Fatjona, Can und
Ali Gashi, Leiter des Projekts.