Hunger - die Projekte aus dem Film

Joana Breidenbach
22.10.2010

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Am Montag, den 25. Oktober um 22:45 zeigt die ARD den Dokumentarfilm HUNGER, eine 90minütige Reise durch Mauretanien, Kenia, Indien, Brasilien und Haiti. Der Film begleitet Menschen, die weit unter dem Existenzminimum leben und vom Westen träumen, wo Menschen „den ganzen Tag essen und zwischendurch auch noch Tee trinken“. Darüber hinaus geht HUNGER aber auch den (oft im Westen liegenden) Ursachen der Lebensmittelknappheit nach und zeigt positive Lösungsansätze auf.

Der Regisseur des Films ist Marcus Vetter, den wir bei betterplace schon seit über 2 Jahren mit dem Aufbau des Cinema Jenin begleiten. So lag es nahe, dass wir uns auch für die Aktivisten und Projekte, die Marcus und seine Ko-Autorin Karin Steinberger als engagierte Auswege im Film darstellen, einsetzen wollten.

Grassroots-Projekte aus Kenia und Haiti
Aus Kenia präsentieren sich Peter Ekai, der das Filmteam in Kenia begleitete und es mit seinem Projektermöglicht, dass Jugendliche im Turkana Distrikt zur Schule gehen können. Auch das Masai Media Center hat es nach vielen emails und Skype-Konferenzen geschafft, ein Organisationsprofil auf betterplace anzulegen.

Kurze Zeit später kam auch CRED, eine haitianische Bildungsorganisation aus dem Hungerfilm auf die Plattform. Über den Projektmanager hatte Karin Steinberger folgendes zu sagen:

He is a very inspiring person, one of the strong and promising young leaders in Haiti. His visions for his country are very clear: the children of Haiti need world class education. Even before the earthquake in january he helped many children to go to school. His engagement is even stronger now. He is doing a wonderful work. And what is even more important - he is one of the strong examples that Haiti is definitly able to help itself if we allow it to develop - and if we support people like John.

Hunger: großes Problem - große Konkurrenz
Wir freuen uns den Grassroots-Organisationen auf diese Weise eine Sichtbarkeit zu verschaffen. Leider war der SWR nicht bereit, diese Projekte in die Kommunikation rund um den Hungerfilm (inklusive einer umfangreichen Website) einzubeziehen. Das lag weniger am dort tätigen Redakteur, sondern an dem Widerstand der großen Hilfsorganisationen. Die haben nämlich eine Begleit-DVD herausgebracht, in der sie ihre Arbeit darstellen und um Spenden werben.

Nun könnte man meinen, das Hungerproblem sei groß genug um alle mitmachen zu lassen. Doch dem ist anscheinend nicht so, denn schon bald kam mir zu Ohren, dass in den Zusammenkünften mit den Vertretern der großen deutschen Hilfsorganisationen eine „Konkurrenzsituation“ zwischen den großen NGOs und betterplace“ deutlich geworden, „die entweder durch Übergehen oder eisiges Schweigen zum Ausdruck gebracht wird.“

So gab es eine Entscheidung die konkreten, im Hungerfilm gezeigten Projekte nicht in die Filmkommunikation einzubeziehen.

Sehr schade, finden wir.