betterplace.org Botschafter beim openTransfer CAMP in Hamburg

steffit
05.10.2014

Neugierig und eine Spur nervös kommen wir in der Hamburger Speicherstadt an, wo wir heute an unserem ersten Barcamp als betterplace.org Botschafter teilnehmen werden. Das openTransfer Camp, veranstaltet von der Stiftung Bürgermut und der Bertelsmann Stiftung, ist eine Tageskonferenz mit über 100 Teilnehmern und 20 Sessions (in 5 Slots mit jeweils 4 parallelen Sessions) rund um die Themen Projekt- und Wissenstransfer. Eine hervorragende Möglichkeit, sich frisches Know How von außen zu holen und sich mit anderen Organisationen zu vernetzen.

Nach Kaffee und Franzbrötchen wird es ernst, auf die Vorstellungsrunde folgt die Sessionplanung, wo - typisch Barcamp - jeder Sessiongeber sein Thema vorstellt und die Teilnehmer per Handzeichen ihr Interesse bekunden. Unser Thema, wie betterplace.org sein lokales Engagement in Deutschland durch ehrenamtliche Städtebotschafter ausbaut, wird angenommen und so steht unserer Session nichts mehr im Weg.

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Funktioniert eine Skalierung in andere Städte durch Ehrenamtliche eigentlich? Aus unserer Sicht ja, aber es gibt einige Herausforderungen zu überwinden. Unsere wichtigsten Learnings aus 1 Jahr Botschaftertätigkeit sind:

  • Persönlicher Kontakt trotz der Entfernung und Vertrauen zum Ansprechpartner in der Organisation sind unverzichtbar
  • Gute digitale Tools wie Google Drive sind notwendig für eine Zusammenarbeit über die Distanz
  • Webinare sind eine gute Alternative zu Präsenzseminaren, können diese aber nicht ganz ersetzen
  • „Gefühlte“ Zugehörigkeit zur Organisation motiviert und bindet die Ehrenamtlichen
  • Unterschiedliche Motivation und Erfahrung führen zu unterschiedlichen Rollen im Team und müssen bei der Aufgabenverteilung berücksichtigt werden
  • Die Aufgabe sollte klar umrissen sein hinsichtlich Inhalt und Zeitaufwand – ein zu breites Aufgabenspektrum führt zu hohem Planungsaufwand und wenig Erfolgserlebnissen

Besonders wertvoll sind für uns die vielen Beiträge und Diskussionen in unserer Session. Zum Beispiel der Hinweis, dass bei fairnopoly die Teilnahme an einem Einführungsseminar mit Zertifikat Voraussetzung für die ehrenamtliche Tätigkeit ist. Oder dass bei Freizeit-Helden nur ein kleines Kernteam von drei Leuten die Planung und Organisation übernimmt, und die übrigen Ehrenamtlichen eigenständig klar abgegrenzte Aufgabengebiete, wie z.B. social media, bearbeiten. Auch über die Idee eines Stammtisches für Ehrenamtliche, bei dem man sich informell austauschen kann, werden wir bestimmt nachdenken.

Die anderen Sessions halten weitere Denkanstöße für uns bereit: Kann betterplace.org sich vom spitz profilierten Konzept „Was hab ich?“ von Anja Bittner inspirieren lassen und die Aufgaben der Ehrenamtlichen stärker eingrenzen? Kann auch betterplace.org seine Zielgruppe bei der Suche nach Botschaftern stärker differenzieren und so die Passfähigkeit zur Organisation und den Aufgaben erhöhen? Und finden wir – wie bei „Was hab ich?“ umgesetzt - einen Weg, die durch die Botschafter geleistete Arbeit besser sichtbar zu machen? Sicher ist es zudem eine gute Idee, wie von Jona Hölderle angeregt, die möglichen Botschaftertätigkeiten an der engagement ladder auszurichten und verschiedene Aufgaben passend zum Grad der Beteiligung für Ehrenamtliche anzubieten.

Mit diesen Ideen in der Tasche freue ich mich nun auf unser Botschaftertreffen in Berlin Mitte Oktober, wo wir all das diskutieren und anpacken können.

Vielen Dank an das Organisationsteam vom OpenTransfer Camp und an alle Teilnehmer!

Wer mehr erfahren möchte, kann hier die Präsentation ansehen, uns kontaktieren unter botschafter@hamburg.betterplace.org, unserer Facebook Gruppe beitreten oder zu unserer nächsten Sprechstunde kommen, in der wir gemeinnützige Organisationen zum Fundraising mit betterplace.org beraten, am 29.10.2014 um 19:30 Uhr in der Do School Hamburg.