betterplace stärkt die Demokratie

Joana Breidenbach
25.08.2008

In den letzten Wochen gab es auf next billion eine intensive Diskussion über Michael Edwards Buch Just Another Emperor. Edwards, ein Direktor der Ford Foundation, hat die Nase voll von dem Hype um den Markt und setzt sich kritisch mit dem Trend auseinander, unternehmerische Fähigkeiten und Standards als neue Wunderwaffe im Kampf gegen die Armut anzusehen. Für ihn sind gute Regierungsführung und eine starke Zivilgesellschaft die zentralen Treiber eines progressiven, sozialen Wandels.

Ohne weiter auf die Für und Wider - ist Philanthro-Kapitalismus effektiv oder eine Fata Morgana? - einzugehen, blieb ich an dem hängen, was Edwards als die drei demokratischen Grundprinzipien beschreibt (und welche er vom Philanthrokapitalismus vernachlässigt sieht): 1. Transparenz, 2. Partizipation und 3. Kollektives Handeln.

Bei betterplace sind wir mit der Schnittstelle zwischen Philanthropie und Wirtschaft vor allem dadurch verbunden, dass wir Firmen anbieten, ihr soziales Engagement auf eine neue, transparente Art und Weise darzustellen. Nun gibt es auch bei uns die Diskussion, inwieweit - und vor allem, mit welchen - Unternehmen wir zusammenarbeiten. Ich persönlich denke, das wir Unternehmen dazu verhelfen können in ihrem Geschäftsbereich CSR neue Transparenz und Effektivitätsstandards zu erzielen. Und das ist für mich eine progressive Leistung.

Die durch betterplace hergestellte Transparenz führt zu einem bewußteren Umgang mit dem Thema und wirkt der momentan vorherrschenden, willkürlichen und Qualitätsmaßstäbe ignorierenden Gießkannenpolitik entgegen; Projekte zu unterstützen, weil die Ehefrau des Vorstands Delpfinbabies so süß findet oder der Arbeitsdirektor bei einem Landgang der MS Europa ein Straßenkinderprojekt entdeckt hat. Nur eine Professionalisierung des sozialen Engagements führt zu effizienterem Handeln und damit größerem sozialem Impact.

Über betterplace demokratische Grundprinzipien verwirklichen
Und hier setzt betterplace ein und verhilft Unternehmen im Edward’schen Sinne demokratische Kernwerte zu erfüllen:

  1. Transparenz
    Auf betterplace werden soziale Initiativen und Projekte so transparent wie möglich dargestellt. Projektverantwortliche beschreiben genau und möglichst kleinteilig, welche Bedarfe sie haben. Zudem geben sie regelmäßig Feedback über ihre Arbeit und legen über die Verwendung der Gelder Rechenschaft ab.

  2. Partizipation
    Jeder – Mitarbeiter ebenso wie Kunde oder Teilnehmer der Zivilgesellschaft – kann sich an der Realisierung der Projekte beteiligen. Mit seiner Zeit, seinem Geld oder seiner Expertise.

  3. Kollektives Handeln
    Auf betterplace können sich Einzelpersonen zu Gruppen zusammenschließen und gemeinsam einen Unterschied bewirken. Sie können dabei erleben, wie selbst kleine Beiträge, z.B. eine monatliche Spende von einem oder zehn Euro, gebündelt mit anderen, einen großen Effekt erzielen kann.

Weit hergeholt oder plausibel?