Birma verhaftet berühmten Komiker wegen Hilfsaktion

Joana Breidenbach
07.06.2008

Donnerstag abend hat die birmesische Regierung den beliebtesten Komiker des Landes, Maung Thura, alias Zarganar (“Pinzette”) festgenommen, weil er ohne Genehmigung den Überlebenden im Katastrophengebiet im Delta half. Er hatte 400 Künstler, Aktivisten und Freunde organisiert und war mit ihnen in den Süden Birmas gefahren um Reissäcke, Decken, Kochtöpfe und Wasser zu verteilen. Auf Video nahm er seine Aktionen auf. Sie zeigen verwüstete Küstenstreifen, aufgeschwemmte Leichen im Wasser und viele hungrige Menschen. Nicht auf den Bildern sieht man Regierungsvertreter oder andere Hilfsorganisationen - man geht davon aus, dass bislang gerade mal 25% der betroffenen Bevölkerung von Hilfsmaßnahmen erfaßt worden sind.

Unverständlich, wie sich in einer solchen Situation jemand wie Alice Schwarzer, “vielfache Besucherin Birmas”, mit den Generälen solidarisieren kann und in einem Artikel in der FAZ dieser Woche “strikt gegen eine westliche Intervention” ausspricht. Sie verstünde die Generäle, die dem - ironisch formulierten - „Großmut und dem Pflichtgefühl der internationalen Gemeinschaft“, misstrauen und sich einer politischen Instrumentalisierung der humanitären Hilfe verweigern.