Das erste Mal hörte ich von Nunni vor ein paar Jahren. Stephan ertrank in Arbeit und unsere Freundin Nico sagte: „Ich weiß die perfekte Entlastung für Dich. Du brauchst Nunni“. Doch im selben Atemzug fügte sie hinzu: „Nur leider kriegst Du sie nicht, weil sie für mich arbeitet.“ Da war sie also, die strukturierte, organisierte, immer freundliche Wunderwaffe für Workoholics, aber sie war in unerreichbarer Ferne.
Doch vor nunmehr einem Jahr hörten wir, dass Nunni auf der Suche nach einem neuen Job war. Der Zeitpunkt war perfekt, denn wir suchten gerade eine Koordinatorin für die Plattform, die später betterplace werden sollte. Die nächsten Monate saßen Nunni und Samir sich in unserem Ein-Zimmer-Büro in der Wilhelmstrasse gegenüber und legten die Grundsteine für unser Konzept. Nunni legte Ordner und Listen an, koordinierte Termine, malte große Mind Maps und – entwickelte gemeinsam mit Samir und unter der Ägide von Friedhelm und Stephan unsere riesige Konzeptwand, die sämtliche Abläufe, Rollen und Funktionen auf der Plattform graphisch darstellte.
Nachdem wir zu betterplace geworden waren übernahm Nunni die gesamte Bürokoordination unser sprunghaft angewachsenen Operation, sie betreute Hilfsorganisationen und half ihnen und den Projektverantwortlichen der Grassroots-Projekte Profile und Projekte anzulegen, sie hielt die Kommunikation zwischen uns allen in Gang und immer wenn wir nicht wussten, wo ein Dokument abgelegt, eine Telefonnummer zu finden oder wie der aktuelle Stand auf einer unser vielen Baustellen war: ein kurzes Gespräch oder ein Telefonat mit Nunni brachte die gewünschte Antwort.
Seit letzter Woche ist Nunni, kugelrund, im Mutterschaftsurlaub. Wir vermissen sie jetzt schon und freuen uns auf ihre Besuche, ihr Baby und ganz besonders auch auf ihre Rückkehr.