Rück- und Vorschau 4. Teil: Crowdsourcing - Ideen, Engagement, Vertrauen

Joana Breidenbach
27.12.2009

Ein Trend, mit weitreichenden Folgen, der 2009 an Momentum gewonnen hat, besteht im Crowdsourcing von Lösungen für soziale Probleme. Wettbewerbe wie Googles Project 10100 “Ideen, die die Welt verändern können”, Ashoka’s Changemakers, der Purpose Prize (für Menschen in ihrer zweiten Lebenshälfte, die sozial einen wirklichen Unterschied machen) und die Buckminster Fuller Institute Challenge schaffen es, eine kritische Masse von Ideen und innovativen Denkern anzuziehen, diese öffentlich sichtbar zu machen und im Dialog zu verfeinern.

Plattformen für Mikro-volunteering und Mikroarbeit
Crowdsourcing spielt auch bei einigen innovativen, 2009 gelaunchten Plattformen eine zentrale Rolle, so bei den Microvolunteer-Seiten The Extraordinaries oder Catalista, über die ehrenamtliche Mitarbeiter online Aufgaben erledigen können, zum Beispiel, in dem sie für Bibliotheksarchive Bilder taggen. Interessanterweise können über das Netz - so auf der Samasource Plattform - auch benachteiligte Gruppen wie Flüchtlinge oder verarmte Bevölkerungsgruppen in Arbeitsprozesse eingebunden werden.

Mobiltechnologie bietet völlig neue Möglichkeiten für Partizipation und Feedback
Die durchs Internet kanalisierte und sichtbar gemachte Weisheit der Vielen wird in den kommenden Jahren auch im Bereich der Projektevaluation einen enorm wichtigen Stellenplatz einnehmen. 2009 hat es immense Fortschritte im Bereich der Verknüpfung von Mobiltelefonie mit entwicklungspolitischer und humanitärer Arbeit gegeben. So ist es mittlerweile möglich, dass Handybenutzer Informationen an Internetseiten schicken, auf der diese dann aggregiert erscheinen. Beispiele hierfür sind die Angebote von Ushahidi oder SMS Frontline.

Für uns bei betterplace birgt diese Entwicklung ein spannendes Potential, da sie per SMS eine wesentlich niedrigschwelligere Teilnahme an unserem Web of Trust ermöglichen könnte. Die Aktivierung des Web of Trusts und die Erweiterung des hierin liegenden Potentials für eine radikal veränderte Partizipation und Vertrauensbildung ist eines der Gebiete, denen sich das betterplaceLab im neuen Jahr intensiv zuwenden wird.