CSR im Mainstream

Joana Breidenbach
29.01.2008

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Ob Marks&Spencer, Toyota, Hess Natur oder die Deutschen Post, immer mehr Unternehmen wollen ihr öffentliches Image als “guter Bürger” aktiv managen. Business Schools erweitern ihre Lehrpläne um CSR-Kurse, Verlage werfen eine Vielzahl neuer Bücher mit Titel wie “Erfolgsfaktor Verantwortung” und “Mit CSR zum Unternehmenserfolg” auf den Markt. Und auch für Investoren spielt das soziale Engagement und Image der Unternehmen, an denen sie sich beteiligen, eine immer größere Rolle.

Die Auffassung, dass Unternehmen nicht nur Institutionen der Profitmaximierung sind, sondern als einer der wesentlichen Katalysatoren für weltweiten Wandel auch soziale Verantwortung tragen, ist mittlerweile im Mainstream angelangt. In einem Spezialreport analysierte jetzt der Economist das Thema Corporate Social Responsibility, kurz CSR, anhand einer Reihe von Fallbeispielen und aus diversen Perspektiven.

Während es bis vor kurzem noch ausreichend erschien einen kleinen Prozentsatz der Gewinne einem sozialen Zweck zukommen zu lassen, wollen Kunden und Investoren zunehmend genauer wissen, welchen Projekten ihr Geld eigentlich zugute kommt. Darüber hinaus haben Unternehmen erkannt, dass soziales Engagement sich hervorragend eignet, die eigenen Mitarbeiter zu motivieren und über gemeinsame soziale Aktivitäten ihren Teamgeist zu fördern. Doch auch wenn alle drüber reden, so wissen – laut Economist - die wenigsten Unternehmen, wie sie ihre CSR sinnvoll und effektiv gestalten.

“Too unfocused, too shotgun, too many supporting someone’s pet project with no real connection to the business”, ist das Fazit von Harvard-Ökonom Michael Porter, der in einem schon 2006 erschienenen, sehr lesenswerten Artikel beschreibt, wie gute CSR zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil werden kann.

betterplace selbst nutzt CSR – aber als Geschäftsmodell. Da wir 100% der eingegangenen Spendengelder direkt an die Projekte weiterleiten und auch von den Projektverantwortlichen, die ihre Projekte auf der Plattform vorstellen, kein Geld nehmen, finanzieren wir uns über Leistungen, die wir Unternehmen verkaufen: wir beraten Firmen, wie sie ihre CSR sinnvoll gestalten, wir bringen sie mit ausgewählten sozialen Projekten zusammen und wir ermöglichen es ihnen, ihr Engagement auf betterplace zu präsentieren und so Kunden und Mitarbeiter nicht nur zu gemeinsamen Aktionen aufzurufen, sondern sie auch über die Plattform durchzuführen.

Ziel ist eine klassische Win-Win-Lösung: wir helfen Unternehmen ihre CSR-Aktivitäten aktiv zu gestalten. Im Gegenzug helfen Unternehmen uns, eine Plattform aufzubauen, auf der Menschen, die sich engagieren wollen, ihre Hilfe zu 100% den Menschen weitergeben können, die sie benötigen.

N.B.: Allerdings sind wir 3 Monate nach unserem Online-Launch noch nicht in der Lage dieses Modell vollständig einzulösen. Für die Startphase werden wir deshalb von einzelnen Menschen finanziell unterstützt, die zugleich auch operativ am Aufbau von betterplace beteiligt sind.