Feuchtgebiete

Joana Breidenbach
01.02.2009

Seitdem die Generalversammlung der Vereinten Nationen vor gut 60 Jahren den ersten Welttag genehmigt hat (nämlich für sich selbst), ist die Zahl der Welt- und Internationalen Tage rapide angestiegen. Und natürlich kann man sich über viele von ihnen lustig machen, ist die Zahl einfach zu groß, als dass noch irgendwer wüsste, was an welchem Tag zu feiern oder bedenken ist. So sind sowohl der Tag des audiovisuellen Erbes (27.Oktober), als auch der Welttag der Industrialisierung Afrikas spurlos an mir vorbeigegangen.

Das hätte bis vor kurzem auch bei dem 2. Februar – dem Tag der Feuchtgebiete – geschehen können. Wären da nicht zwei Dinge.

Erstens: seit Charlotte Roches gleichnamigem Roman ist der Begriff irgendwie ganz sexy – selbst für die unter uns, die mit dieser Art Prokologen-Prosa (dank an Reneé für die Bezeichnung) nichts anfangen können.

Zweitens, war ich vor kurzem in Stuttgart und wurde von meinem Gastgeber Christian Irmler mit Christoph Sonntag und seiner Stiphtung zusammengebracht und für ihre Arbeit begeistert.

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Zu Besuch bei Christoph Sonntag in seiner “Stiphtung”

Unter dem Slogan Der Max-Eyth-See Stuttgart soll sauber werden kümmert sich der bekannte schwäbische Kabarettist Christoph Sonntag dafür, die Wasserqualität des Sees zu verbessern und für Schulen ein Klassenzimmer am See zu errichten.

Sonntag, selbst gelernter Landschaftsplaner, beschreibt sein Engagement so:

Ich habe mir gedacht: Immer nur warten, bis Politiker, Behörden, Firmen und Institutionen das Richtige machen, ist ermüdend. Man muß es selbst anpacken und alle an einen Tisch bringen. Also habe ich eine Stiftung gegründet und setze mich seither für eine Verbesserung der Wasserqualität am Max Eyth See ein. Hat geklappt. Wir bauen eine Wasserleitung, führen dem See Frischwasser zu und retten das Gewässer so vorm Umkippen.

Ihr fragt Euch, wie wir das finanzieren? Mit Eurer Hilfe!

Wer also einen Erbonkel in Amerika hat – bitte melden. Wer keinen Erbonkel hat, die Idee aber trotzdem super findet, …

der kann hier unkompliziert und sehr konkret spenden und sich in die bunte Reihe der bisherigen Projektunterstützer einreihen: von Ministerpräsident Günther Oettinger bis zu Thomas D. von den Fantastischen Vier.

P.S. Der Welttag der Feuchtgebiete wird übrigens seit 1997 begangen, im Gedenken an die Ramsar-Vereinbarung (Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung) der UNESCO. Der Tag soll die öffentliche Wahrnehmung des Wertes und der Vorzüge von Feuchtgebieten verbessern.