Lass Deinen Ehemann sterben – aber der Topf des irdischen Wassers darf nicht kaputt gehen. Indisches Sprichwort.
Das Wasser für eine Frau mehr bedeuten kann als ihr Ehemann, zeigt, welch dramatische Auswirkungen diese Substanz auf die Gesundheit, Bildung, Sicherheit und das Leben von Frauen weltweit haben kann.
In Entwicklungsländern laufen die Frauen zum Teil bis zu 16 Stunden und 40 Kilometer pro Woche, um ausreichend Wasser für ihre Familien zu beschaffen. Diese Anstrengung – die Wasserbehälter wiegen bis zu 18 Kilogramm – macht oft ein Viertel des täglichen Kalorienbedarfs der Frauen aus. Aber das Wasserschleppen hat noch weitere Konsequenzen: Lang anhaltende Muskelschmerzen; Probleme bei Geburten, wegen überlasteter Becken- und Hüftmuskulatur; Durchfall und andere Krankheiten, die durch verunreinigte Wasserquellen auf dem Weg zur eigentlichen Quelle verursacht werden. Hinzu kommt, dass Frauen und Mädchen etwa 70 Prozent der Armen weltweit ausmachen, weil sie es sind, die das Wasser holen müssen und deshalb nicht zur Schule gehen können. Mädchen, die in die Pubertät kommen, haben auch oft keinen Zugang zu sicheren und privaten Sanitäreinrichtungen oder sauberem Wasser. Zwei von drei Analphabeten weltweit sind weiblich. Die ungleiche Verteilung des Wasserholens auf die Geschlechter, führt dazu, dass Frauen von Bildung, Wirtschaft, Kultur und Politik ausgeschlossen werden.
In diesem Video-Interview berichtet Maude Barlow, Wasser-Expertin und Autorin des Buches „Blaues Gold“, dass Übergriffe auf Frauen in Entwicklungsländern zunehmen, wenn Wasser besonders knapp ist. In dem Video sagt Barlow: „Die Mehrheit der Menschen, die unter Wassermangel leiden, leben in den armen Teilen der Welt – Indien, China, Lateinamerika, Afrika. Und die Mehrheit der Menschen, die sich um das Wasser kümmern müssen und die Hauptlast tragen, sind Frauen. Frauen sind verantwortlich dafür, Wasser zu holen, damit zu kochen, sich um die Familie und deren Gesundheit zu kümmern. Wir beobachten zunehmend Fälle, bei denen der Mann nach Hause kommt, die Frau aber kein Wasser auftreiben konnte und es deshalb kein Essen gibt und die Klamotten nicht gewaschen werden können und der Mann seine Frau deshalb verprügelt.“
Aber es gibt Auswege. In unserem Wissens-Portal zum Thema Wasser zeigen wir in Fallstudien und Experten-Interviews Ansätze, die das Problem der Wasserknappheit ganzheitlich angehen. In unserer Link-Sammlung sind auch weitere Videos zufinden, die zeigen, was Organisationen weltweit gegen das Problem unternehmen.
Frauen sind der Schlüssel, um Wasser-Praktiken zu verbessern und Chancen und innovative Konzepte in der Gesellschaft durchzusetzen. Water.org vergibt beispielsweise Mikrokredite an verschiedene Wasser-Initiativen weltweit – 90 Prozent der über 17.000 Empfänger sind Frauen. Unsere Fallstudie zu water.org finden sie hier. (Inklusive eines water.org-Videos mit Matt Damon!)
Weitere Fallstudien und Expertenmeinungen auf unserem Wasser-Wissen-Portal:
Die passenden Projekte auf betterplace.org habe wir auch zusammengestellt:
Auf unserem betterplace LAB Kanal finden Sie weitere interessante Videos:
Der lange Weg – nur drei Minuten von wie vielen?
Frauen und Wasser – „Der Zugang zu sauberem Wasser in der Nachbarschaft kann das Leben einer Frau und ihrer Kinder verändern, weil sie soviel Zeit zum Wasserholen spart.“
Barefoot College Video – Auf dem Barefoot College sind über 100 Mütter und Großmütter zu Solar-Ingenieuren ausgebildet worden.
Gram Vikas Indien und seine Mission: Einen Prozess zu entwickeln, der nachhaltig ist, sozial verträglich, die Geschlechter gleichstellt und es den Armen auf dem Land ermöglicht, ein würdevolles Leben zu führen.
Übersetzung des Blogs von Becky Crook.