Creator-Fundraising: Fast 2 Millionen für LGBTQIA Projekte!

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Die CSD-Saison ist in vollem Gange. Aber das ist nicht der einzige Grund für uns, einen Blick darauf zu werfen, wie LGBTQIA+ Projekte in den letzten drei Jahren über betterplace satte 1,89 Millionen* Euro an Spenden gesammelt haben. Denn die Zahlen zeigen auch, wie wichtig Spendenaktionen von Content Creator*innen und große Charity Streams für das Fundraising von queeren Organisationen auf betterplace.org geworden sind. Schauen wir uns an, wie die fast 2 Millionen Euro zustande gekommen sind!

Von Jurist*innen und Gerichtskosten für strategische Prozessführung über politische Stellungnahmen, psychosoziale und medizinische Beratung bis hin zu Safer Spaces und queerer Jugendarbeit: Verbesserungen der Rechte, der Gesundheit und des Wohlergehens von Menschen auf dem LGBTQIA+-Spektrum ist Handarbeit und braucht Finanzierung.

Ein Beispiel: Dieses Jahr hat der Bundestag mit dem Selbstbestimmungsgesetz ein paar Schritte nach vorn gemacht und ermöglicht es vielen trans*, inter und nicht-binären Personen ab November endlich ihren Vornamen und Geschlechtseintrag mit einer einfachen Stellungnahme beim Standesamt ändern zu lassen – ohne Hürden wie teure und entwürdigende Gutachten sowie Gerichtsprozesse! Das wäre nicht möglich gewesen ohne die jahrelange Arbeit vom Bundesverband Trans*, der Deutschen Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit und der Kampagne und Klage für eine Dritte Option, die alle über betterplace Spenden sammeln oder gesammelt haben! Wir sind stolz, so als Plattform einen Beitrag zu sexueller wie geschlechtlicher Vielfalt und Gerechtigkeit zu leisten.

Von 2021 bis Juni 2024 haben queere Organisationen auf betterplace.org 1,89 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Wie haben sie das geschafft? Hier ein paar Beispiele:

• Mit 15.800 Euro Spenden ermöglichte eine Kampagne auf betterplace.org letztes Jahr mit, dass der CSD Frankfurt trotz steigender Kosten und sinkender finanzieller Unterstützung doch stattfinden konnte. Angesichts so einer Dringlichkeit entscheiden Menschen sich eher dafür, zu spenden.
  
  
• Das Jugendnetzwerk Lambda hat insgesamt seit 2019 mehr als 78.000 Euro an Spenden über betterplace.org gesammelt. Es konnte die Spenden von Jahr zu Jahr kontinuierlich steigern. Wie sie das gemacht haben? Über den Link “Jetzt spenden” in ihrer Instagram-Bio gelangen Unterstützer*innen direkt auf die betterplace Projektseite und können nicht nur genau sehen, wofür der Verein das Geld braucht – sie können auch mit wenigen Klicks gleich spenden. Zudem hat die Organisation das Spendenformular von betterplace in die eigene Webseite integriert.
  
  
• Das Queer Lexikon hat seit 2021 bereits mehr als 113.000 Euro an Spenden über unsere Plattform gesammelt. Ihr Rezept: Zum einen starten sie jedes Jahr eine Crowdfunding-Kampagne auf betterplace.org, in der sie genau benennen, was der Plan für das Jahr ist und wofür sie wie viel Geld brauchen. Das kommunizieren sie häufig auf Instagram und rufen zu Spenden auf. Regelmäßig weisen sie auf der letzten Slide eines Swipe-Posts darauf hin, dass sie spendenfinanziert sind und verlinken die betterplace Projektseite.
  
  Das Queer Lexikon arbeitet zudem viel mit Streamer*innen und Content Creator*innen zusammen – viele von ihnen sind selbst queer. Jeden Monat gibt es einen Charity Stream, zum Beispiel von Twitch Affiliate und Mitglied von Gamers Giving Back Fiionel, Nico Cicalone oder Franzi und Chrisieh.
  
  Übrigens: Mehr als 680 Unterstützer*innen haben den Newsletter von Queer Lexikon auf betterplace abonniert. Das sind 680 Menschen, zu denen sie eine Bindung aufbauen und die sie wieder zum Spenden mobilisieren können!
  
  
• Und dann lohnt sich noch ein Blick auf die queeren Organisationen, die in den großen deutschen Charity Streams berücksichtigt wurden. Diese sammeln jedes Jahr über betterplace mit unseren Charity Streaming Tools Hunderttausende an Spenden. Friendly Fire 7 brachte 2021 mehr als 1,3 Millionen Euro an Spenden zusammen. 160.000 Euro gingen an das queere Zentrum rubicon e.V.** in Köln für neue Räume. Im darauf folgenden Jahr gingen **mehr als 200.000 Euro der Spendengelder von Friendly Fire 8 an den Bundesverband Trans*. Der große Weihnachts-Charity-Stream von Jan Böhmermann und Olli Schulz, Fest und Festlich, brachte 2023 fast 1,6 Millionen an Spenden zusammen. Fast 400.000 Euro an Spenden gingen an Quarteera, Verein russischsprachiger LGBTQ* und ihrer Freund*innen in Deutschland.

Die Rolle von Spendenaktionen

Schauen wir uns die Zahlen genau an, dann sehen wir, dass der größte Anteil an Spenden für queere Organisationen – 1,42 Millionen Euro – über Spendenaktionen generiert wurde:

• 3.600 Euro über Spendenaktionen organisiert von betterplace
• mehr als 4.600 Euro über Spendenaktionen anlässlich von Feiern (z.B. Geburtstage oder Hochzeiten)
• 13.000 Euro über Spendenaktionen von Unternehmen
• 1,39 Millionen Euro über Charity Streams

Es ist auffällig, dass LGBTQIA+ Projekte einen sehr großen Anteil der Spenden über Charity Streams generiert haben: 1,39 Millionen Euro. Das sind 74 % der Spenden! Was genau bedeutet das?

Queere Organisationen scheinen sehr gut mit Content Creator*innen vernetzt zu sein – das macht Sinn, unter anderem weil viele Content Creator*innen und Streamer*innen selbst queer sind. Queere Organisationen schaffen es aber auch, Content Creator*innen, die nicht selbst queer sind, für sich zu gewinnen. Wie wir oben gesehen haben, haben zum Beispiel die großen Charity Streams Friendly Fire und Fest und Flauschig mit Jan Böhmermann und Olli Schulz an den Bundesverband Trans*, das Queere Zentrum in Köln rubicon und Quarteera gespendet. In all diesen Fällen kamen sie selbst mit der Idee – sie kannten die Organisationen also wahrscheinlich! Es kann aber auch sein, dass sie nach ihrem Aufruf von Menschen auf diese Organisationen aufmerksam gemacht wurden. Fest und Flauschig machen jedes Jahr einen Open Call und rufen über ihre Kanäle gemeinnützige Organisationen auf, sich bei ihnen zu melden. Auch Friendly Fire & Loot für die Welt sind in der Regel offen für Vorschläge bevor sie die finale Auswahl treffen.

Egal wie groß die Content Creator*innen oder Streamer*innen sind, die du ansprechen willst – in den kommenden Tagen veröffentlichen wir einen weiteren Blogartikel mit allen Tipps, die du brauchst, damit dein Start in das Creator-Fundraising gelingt. Denn wir haben Annika und Xenia vom Queer Lexikon und andere mit Charity Streaming erfolgreiche Organisationen, sowie unsere Expertin für Creator*innen Relations Ceylan und Lena von Friendly Fire nach ihren Erfahrungen und Tipps gefragt. Stay tuned!

Du willst mehr zu Spendenaktionen von Content Creator*innen erfahren? Dann lies hier weiter:

“Content Creator*innen nutzen ihre Reichweite: von El Hotzos “Adspendskalender” bis zu Marcels “Krebs kennt keine Kilometer”

Du willst besser verstehen, wie Charity Streams funktionieren? Dann lies hier weiter:

“Von Alerts bis Polls: Mit diesen Tools macht betterplace Charity Streaming möglich”

“Virtuelle Community mit realem Impact: Die Power von Charity Streams”

 

*Stand der Spenden in diesem Artikel: 19. Juli 2024

 

>>> Du hast noch Fragen oder Feedback zu diesem Artikel? Dann melde dich gern unter redaktion@betterplace.org.​​​​​​

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