Das Hochwasser, die Hilfe und drei Herzensangelegenheiten

Stephan Peters
27.06.2013

Die Lage entspannt sich allmählich. Das Hochwasser geht vielerorts zurück, die mediale Berichterstattung ebenso. Was bleibt, sind viele Menschen, die durch die Flut in finanzielle Not geraten sind. Überflutete Häuser und zerstörtes Inventar werden auch in den kommenden Wochen und Monaten eine breite Unterstützung nötig machen.

Das Hochwasser

Seit Anfang Juni herrschte in weiten Teilen Deutschlands Ausnahmezustand, ausgelöst durch knapp 23 Billionen Liter Wasser, die innerhalb von vier Tagen niedergegangen sind. Die Folge war ein massives Anschwellen der Elbe, Saale, Donau und des Rheins. In Passau wurde beispielsweise der höchste bekannte Pegelstand aus dem Jahr 1501 um mehr als einen halben Meter übertroffen. Trotz frühzeitiger Prognose und dem Vorwissen durch die „Jahrhundertflut“ 2002 war die Situation kaum unter Kontrolle zu bringen: Es kam zu Engpässen an Sandsäcken, notwendigen Entlastungssprengungen von Deichen und (Teil-)Evakuierungen von Städten.

Die Soforthilfe

Schnelle Hilfe war gefordert. Über betterplace.org haben sofort große Hilfsorganisationen wie Aktion Deutschland Hilft, CARE, Help oder das Deutsche Rote Kreuz Spenden gesammelt, um konkrete Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Zum einen wurden Menschen aus den Krisengebieten evakuiert, Notunterkünfte errichtet und Betroffene wie Helfer mit warmer Suppe gestärkt; zum anderen mussten Sandsäcke befüllt, Barrieren errichtet und das Wasser abgepumpt werden, um ein noch größeres Ausmaß der Katastrophe zu verhindern. Dazu konnte auch der Einsatz eines unbemannten Kleinflugzeugs finanziert werden, das Fotos von dem Deich geschossen und damit das Einsatzteam frühzeitig auf Schwachstellen aufmerksam gemacht hat. Mittlerweile sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange, damit die Betroffenen schnellstmöglich wieder in ihren Alltag zurückfinden.

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Die Spenden für die Organisationen waren wesentlich, um die vielen professionellen wie ehrenamtlichen Helfer bei ihrem Einsatz mit Material und Verpflegung zu unterstützen. Das betont auch Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft in dem Projektblog: „Gerade weil die öffentlichen Mittel nicht reichen werden, sind wir dankbar für private Spenden, um dazu beizutragen, die durch das Hochwasser entstandenen Schäden zu beheben. Dabei ist die aktuelle Arbeit der freiwilligen Helfer nicht hoch genug zu schätzen.“

Entscheidend für ein gutes Spendenergebnis ist eine hohe Reichweite, die betterplace.org vor allem durch die Mithilfe von großen Kooperationspartnern im Zuge der Katastrophe generieren konnte. So hat Vodafone beispielsweise eine Spendeneinladung an ihre Kunden per SMS versandt; Payback hat seinen Kunden die Möglichkeit angeboten, gesammelte Payback-Punkte direkt in Hochwasserspenden umzumünzen; SAP, O2 Telefonica, die Scout24-Gruppeund Xing haben jeweils Mitarbeiter-Spendenaktionen gestartet; und ebay und brands4friends haben die Spenden bis 50.000 Euro verdoppelt.

Gerade vor dem Hintergrund, dass das allgemeine Spendenaufkommen insgesamt für die Hochwasserkatastrophe, vor allem im direkten Vergleich zu 2002, gering ausgefallen ist (mögliche Gründe werden im betterplace-lab diskutiert), freuen wir uns sehr über bisher 17.933 Spender , die zusammen mehr als 322.000 Euro für die Hochwasserhilfeüber betterplace.org gespendet haben.

Im Katastrophenfall entspricht das umgerechnet ungefähr:

  • 645.000 Sandsäcken,
  • 97.000 Mahlzeiten,
  • 5.400 Feldbetten,
  • 3.300 Pumpen oder
  • 540 Gebäudetrocknern.

Die Herzensangelegenheit

Theater

Typisch betterplace.org finden aber nicht nur die großen Organisationen Gehör. Gerade kleine Vereine und Privatpersonen sammelten auch in der Katastrophe konkret für Projekte, die ihnen am Herzen liegen, darunter ein Mädchenheim samt Reiterhof, ein Theater in Heidenheim sowie eine Kita in Halle. Diese Projekte, ebenso wie alle Hochwasserbetroffenen, sind weiterhin auf unsere Unterstützung angewiesen.

Finde das Projekt, das Dir am Herzen liegt, sowie weitere Informationen zu allen Hochwasser-Projekten unter: hochwasser2013.betterplace.org.