Japan - ein Jahr nach der Katastrophe

Anica Samleit
11.03.2012

Am 11. März ereignete sich eine unglaubliche Katastrophe in Japan: Nach einem verheerendem Erdbeben der Stärke 9,0 auf der Richter-Skala wurde eine Flutwelle ausgelöst die nicht nur weite Teile der Küstenregion zerstörte, sondern auch einen GAU im Atomkraftwerk von Fukushima auslöste. Hunderttausende Japaner und Japanerinnen wurden obdachlos, etwa 15.000 Menschen verloren ihr Leben.

Help e.V., Aktion Deutschland Hilft, Shelter Box, Das Rote Kreuz, Save the Children und CARE wurden aktiv und haben Soforthilfe-Projekte auf betterplace.org registriert. Wir haben diese Projekte auf der Kampagnenseite “Erdbeben und Tsunami in Japan” gebündelt. In den folgenden Wochen trafen 22.295 Spenden auf unserer Plattform ein - gemeinsam konnten wir beinahe eine halbe Million Euro für die betroffenen Menschen in Japan sammeln. Vielen Dank!

Alle Projekte für Japan sind nach wie vor auf betterplace.org einsehbar. So können Spender auch noch ein Jahr später nachvollziehen, was mit dem gesammelten Geld umgesetzt wurde. Aktuelle Berichte vom Einsatz vor Ort veröffentlichen die Organisationen unter “Neuigkeiten”. Hier einige Auszüge aus den neuesten Blogposts:

Shelter Box mobiliserte schnell Kräfte aus der ganzen Welt:

Die humanitäre Hilfe nach der Katastrophe begann sofort und 24 Stunden später war das erste ShelterBox Response Team Mitglied (SRT) vor Ort. Lasse Petersen (AU), Mark Pearson (UK), John Diksa (FR) und David Eby (US), vier der erfahrensten ShelterBox Response Team Mitglieder, waren im Land, um den Einsatz zu koordinieren und schnell und effektiv Hilfe leisten zu können. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, den örtlichen Regierungen und Rotariern konnte das SRT bald die am stärksten von der Katastrophe betroffenen Regionen ausmachen.

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CAREberichtet von den Herausforderungen vor Ort:

Wichtig sei auch die Unterstützung der lokalen Behörden, berichtet CARE-Nothilfereferent Axel Rottländer, der kurz nach dem Erdbeben vor Ort war. „Die Erfahrung zeigt uns, dass gute Katastrophenhilfe auf lokaler Ebene ansetzen muss. CARE hat Lücken gefüllt, die in der Iwate-Präfektur von staatlicher Seite zunächst nicht übernommen werden konnten.“ Die Hilfsmaßnahmen seien dann in enger Abstimmung und Kooperation mit den lokalen Behörden umgesetzt worden. In Deutschland hat CARE große Unterstützung für die Japan-Hilfe erfahren und rund 1,1 Millionen Euro an Spenden erhalten. Besonders Schulen, Vereine und Unternehmen zeigten mit unzähligen Aktionen ihre Solidarität mit dem asiatischen Land. Vielen Dank auch an alle, die CARE durch Spenden unterstützt haben!

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Aktion Deutschland hilft berichtet zur aktuellen Situation:

„Mit den Spenden aus Deutschland haben wir Hilfsleistungen durchgeführt, die nicht im Fokus der japanischen Institutionen standen, besonders für alte Menschen und Kinder. Humanitäre Hilfe hat den Katastrophenschutz ergänzt, und das stößt auf große Wertschätzung bei den Japanern.“
Unsere Bündnispartner sind noch immer vor Ort und arbeiten weiterhin an Projekten wie Wiedererrichtung von Krankenstationen, Altenheimen und Gemeindezentren, Betreuung von Menschen mit Behinderungen, Traumabehandlung, Einkommen schaffende Maßnahmen in den Küstengebieten, Unterstützung für Evakuierte und Erholungsurlaube für Familien aus Fukushima.

Help e.V. plant für die Zukunft:

In einem nächsten Schritt werden JEN und Help eine Fischerkooperative unterstützen, die dringend Anlagen zur Verarbeitung von gefangenem Fisch und der in Japan als Nahrungsmittel so beliebten Algen benötigt. Hier werden wir Kühlgeräte, Trockenmaschinen und andere wichtige Utensilien besorgen.

Weiterhin soll mit den Spenden aus Deutschland in Ishinomaki eine provisorische Gemeinschaftshalle in Form eines gebrauchten Zirkuszeltes errichtet werden, in der soziale Veranstaltungen, sportliche Wettbewerbe oder Hochzeiten stattfinden können. Den auch die alte Halle wurde komplett zerstört und bis eine neue gebaut werden kann, wird es noch einige Zeit dauern.

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Das Deutsche Rote Kreuz unterstützte das Rote Kreuz in Japan:

Wir dürfen allen Spendern den herzlichen Dank von Tadateru Konoe, Präsident des Japanischen Roten Kreuzes, ausrichten:

„Ich möchte Ihnen unseren tief empfundenen Dank ausdrücken für Ihre großzügige Unterstützung der Menschen, die durch das verheerende Erdbeben, den Tsunami und den Nuklearunfall betroffen sind. In Anbetracht des enormen Ausmaßes des Schadens und der Größe des betroffenen Gebiets ist der Wiederaufbau ein langer und komplexer Prozess. Und wir sind erst am Anfang. Es bedeutet den Menschen in Japan sehr viel, dass Sie uns unterstützen.“

Ihr seht also: Eure Hilfe kommt an! Die vollständigen Berichte findet ihr auf den Projektseiten der jeweiligen Organisation. Dort gibt es auch noch mehr Fotos zu sehen.

Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Spendenaktionen, die Nutzer aus der betterplace.org Community gestartet haben um gemeinsam mit ihren Freunden eine Organisation ihrer Wahl zu unterstützen - herzlichen Dank!