Mittagszeit im betterplace.org-Büro

Björn Lampe
22.11.2010

Bei uns im betterplace.org-Büro beginnt fast jeden Tag zwischen 12.30 und 13.30 das große Gescharre mit den Füssen: der kleine oder große Hunger kommt und es wird überlegt welches naheliegende Restaurant denn heute besucht werden soll. In letzter Zeit wurde die Auswahl immer kleiner und die Unzufriedenheit mit den einzelnen Lokalitäten wuchs. So entstand die Idee unsere Büro-Küche doch auch mal fürs mittägliche Kochen zu nutzen. Und fast zeitgleich bekamen wir von lovelybooks.de das neue Jamie Oliver Kochbuch “30 Minuten Menüs” zur Verfügung gestellt. Beste Voraussetzungen also für das Büro: statt immer nur Spaghetti mit Tomatensauce kochen wir in gerade mal 30 Minuten leckere und gesunde Menüs und müssen nicht mehr über die Restaurant-Wahl streiten. Doch funktioniert das tatsächlich?

FotoGenau das versuchen wir in den nächsten 4 Wochen mal herauszufinden und werden an dieser Stelle davon berichten. Den Anfang machten die Schweinekoteletts mit Knusperkruste, dazu Quetschkartoffeln und Wirsing mit Minze. Als Nachspeise heiße Pfirsiche mit Vanillesauce. Die Zutaten dafür haben wir im örtlichen Bioladen (glücklicherweise ist gleich einer um die Ecke vom Büro) eingekauft. Ausgegeben haben wir knapp 20 Euro, also rund 5 Euro pro Person. Dafür hätten wir hier ums Eck sicherlich kein 2-Gänge-Menü bekommen, vor allem nicht in dieser Frische und mit diesen Zutaten. Beim Kochen selbst sind wir nicht 100% strikt nach Buch vorgegangen, die Kartoffeln haben wir einfach gekocht statt in der Mikrowelle zubereitet und statt der Minzsauce für den Wirsingkohl haben wir Zitronensauce genutzt und die mit frischer Minze versehen. Ansonsten haben wir uns aber relativ treu an die Vorgaben gehalten und sind mit der Anleitung aus dem Buch auch sehr gut klar gekommen: gut beschrieben, nicht zu Detailgenau, ausreichend bebildert. Wer eine Pfanne halten kann und schon mal mehr als Nudeln gekocht hat, bekommt das hin.

148829_469211209352_563119352_5491117_420551_nDoch wie sieht es mit dem Zeitfaktor aus? Schliesslich wollen wir ja möglichst schnell wieder für betterplace.org zur Verfügung stehen und die Mittagspause nicht aufs unendliche ausdehnen. Wir haben zwar die 30 Minuten nicht ganz geschafft, aber in 45 Minuten war das Menü tatsächlich zu bewältigen und stand dampfend auf dem Tisch. Geschmacklich hat es zudem eine guten Eindruck hinterlassen (siehe unsere Bewertung unten). Fraglich ist aber, ob manche Extravaganzen nötig waren: weder das Aufstellen der Koteletts (siehe Foto oben) noch das zusätzliche Schmoren des Fleisches im Ofen wären nach unserer Meinung nötig gewesen - einfaches braten in der Pfanne hätte es auch getan, und wäre zudem noch schneller gewesen. Besonders gut gefallen hat uns dafür die Würzung des Wirsings mit Zitrone und Minze, wirklich sehr lecker! Der Nachtisch hingegen wiederum eher standard und auch nicht besonders innovativ.

Insgesamt ein gelungener Einsteig ins Büro-Kochen. Ob man damit auch die Welt etwas besser macht? Wir denken schon: wir haben beim Einkauf gezielt auf bio- und lokale Produkte geachtet und wir haben festgestellt, dass hier im Büro beim Essen eine entspanntere und kommunikativere Atmosphäre entstanden ist als im Restaurant. So haben wir beim Essen also gleich noch angeregt diskutiert: sowohl über betterplace.org-Themen als auch über den Sinn (oder Unsinn?) vom Einkauf lokaler Produkte. Wie sieht es bei Euch im Büro mit dem Essen aus? Was macht Ihr in der Mittagszeit?

Zum Abschluss noch unsere Bewertung (Skala 1 bis 10/10 Höchstwertung):

benötigte Zeit (wie schnell gings zu kochen?): 7
Aufwand der Zubereitung (wars kompliziert zu kochen?): 5
Geschmack (schmeckts lecker?): 8
Ansehnlichkeit des Essens (siehts lecker aus?): 7
Innovationsgrad des Gerichts (wars außergewöhnlich?): 6