Neuer Bericht über die Verantwortlichkeit von Hilfsorganisationen

Joana Breidenbach
07.01.2008

In einer Zeit, in der viele Menschen dem Staat und seinen Organen tendenziell misstrauisch gegenübersteht und Regierungsinstitutionen als schwach, überbürokratisiert oder korrupt wahrgenommen werden, erscheinen Nichtregierungsorganisationen als adäquate Alternativen, in denen sich zivilgesellschaftliche Kräfte manifestieren und Macht erlangen.

Der gerade erschienene Global Accountability Report 2007 des One World Trustläßt diese Sicht als etwas nativ erscheinen.

Der One World Trust hat sich zur Aufgabe gemacht die vielen weltweit tätigen Intergovernmental Organisationen (z.B. UNDP, African Union, Council of Europe), Nichtregierungsorganisationen (wie Christian Aid, Save the Children oder Greenpeace) und transnationale Unternehmen (wie Coca Cola, Google oder General Electric) dahingehend zu überprüfen in wie weit sie demokratischen Prinzipien gerecht werden. Untersucht werden 30 der größten Organisationenauf der Basis von 4 Kriterien: Transparenz, Partizipation, Evaluierung und ihren Umgang mit Kritik.

Die unterschiedlichen Organisationstypen zeichnen sich durch höchst unterschiedliche Stärken und Schwächen aus: Internationale Organisationen wie die African Union oder UNDP sind relativ transparent in ihrer Struktur und evaluieren systematisch ihre Arbeit, transnationale Firmen (wie GE oder Google) reagieren aktiv auf Kritik von außen, während internationale NGOs sich hauptsächlich dadurch auszeichnen, dass sie bemüht sind ihre Stakeholder in die Arbeit einzubeziehen. Dagegen stimmt jedoch bedenklich dass viele Hilfsorganisationen, u.a. auch Ärzte ohne Grenzen sich dem Reportzufolge gegenüber Kritik von außen abschirmen.