Philanthropy and Social Investing

Joana Breidenbach
05.04.2010

Eine meiner Oster-Lektüren war Lucy Bernholz neue Studie Philanthropy and Social Investing (2010). Bernholz identifiziert drei bedeutende Entwicklungen, mit denen Philanthropen in 2010 vertraut sein sollten:

  1. Impact Investing

  2. Hybride Organisationsstruktuen (z.B. B(enefit)-Corporations (in den USA) oder aber auch die von Mohammad Yunus inspirierten Social Businesses)

  3. Neue Informationsplattformen.

Als eine dieser Informations- und Aktionsplattformen interessieren uns natürlich besonders letztere:
Internetplattformen, die große Datenansammlungen aus dem non-profit Sektor zur Verfügung stellen und auf deren Basis soziale Investitionen oder Spenden ermöglichen, werden laut Bernholz enormen Einfluss auf den sozialen Sektor haben. 2010, so ihre Vorhersage, werden wir eine Reihe von spannenden Experimenten in diesem Bereich sehen, die eventuell sogar die bislang dominante Organisationsform für philanthropische Engagement – die Stiftungen – ablösen, bzw. ergänzen werden.

Unter den relevanten Plattformen sind solche, die Forschungen im philanthropischen Sektor zugänglich machen, wie IssueLab, IdeaEncore oder PubHub.

Für die USA, in denen schon jetzt eine große Datenmasse aus dem nonprofit Sektor online verfügbar ist, werden neue Datenbanken Informationen über gemeinnützige Vereine und Stiftungen, deren Förderungen und Wirksamkeiten, öffentlich zugänglich und vergleichbar machen:

There are enough examples for us to predict a time when publicly accessible, comparable, searchabe data on fundable enterprises, programs, and people is readily and cheaply available.

Allen voran sind es Netzwerke von Gleichgesinnten, die - durch Technologie ermächtigt – einen enormen Wandel in der philanthropischen Szene hervorbringen werden. Diese Netzwerke bestehen zum Beispiel aus individuellen Spendern, die sich zusammen tun um voneinander zu lernen und gemeinsam soziale Probleme zu bekämpfen. Als Beispiele können hier Netzwerke wie Social Venture Partners (SVP), ein Spendennetzwerk mit Dependancen in mittlerweile 20 amerikanischen Städten, Kanada und Japan, dienen, ebenso wie The Philanthropy Workshop (TPW) and The Young President’s Organisation (YPO), in denen sich Mitglieder über Philanthropie austauschen und gegenseitig beraten.

Als weitere Beispiele für Netzwerke von Spendern und sozialen Investoren, die fundamental neue philanthropische Organisationsformen erahnen lassen, nennt Bernholz The Global Impact Investing Network, Investors Council, SeaChange Capital Partners und das Growth Philanthropy Network.

Vielversprechend klingt auch NeXii, eine Plattform, die im Laufe des Jahres online gehen soll und auf der Spender und Impact-Investors relevante Werkzeuge und Informationen über eine große Bandbreite von sowohl gewinnorientierten, als auch nonprofit Unternehmen und Organisationen finden, die sich der Lösung sozialer und umweltpolitischer Probleme verschrieben haben.

In dem Maße, in dem passionierte Gleichgesinnte sich im Internet finden und zugleich Zugriff auf relevante Daten haben, verändert sich die Rolle der professionellen Berater und Mittelsmänner. Als John D. Rockefeller 1913 die erste amerikanische Stiftung gründete, bedurfte es einer Institution, die finanzielles und inhaltliches Wissen für philanthropische Ziele zur Verfügung stellte. In unserer heutigen Gesellschaft, in der eine Unmenge von Informationen und Wissen in Netzwerken und Datenbanken verfügbar ist, werden andere professionelle Qualitäten benötigt, darunter insbesondere die effektive Organisation und Synthetisierung der verfügbaren Informationen:

Network-weaving and just-in-time data matter more than they did in 1913, and the structures that support todays foundations will need to be as flexible, scalable and portable as the networks they will serve. … We may be looking ar a new complementary form.