Projektbesuch: AKINDA – Netzwerk Einzelvormundschaften Berlin

Leonie Gehrke
10.12.2014

Die Lage von Flüchtlingen ist dramatisch. Zu brisant ist die Lage in den Herkunftsländern, zu überfordert scheinen Politik und Behörden. Was viele nicht wissen: Es sind nicht immer Erwachsene oder ganze Familien, die flüchten müssen. Jährlich flüchten auch etwa 3000-4000 Kinder vor bewaffneten Konflikten, Menschenrechtsverletzungen, Missbrauch und Armut nach Deutschland. Allein und ohne Begleitung Ihrer Eltern.

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Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge heißen diese Kinder in reinstem Beamtendeutsch. Für genau diese Kinder engagiert sich AKINDA - ein Projekt des Berliner Vereins Xenion. Akinda vermittelt ehrenamtliche Vormünder, die sich für Ihre Rechte einsetzen, sich um sie kümmern, Ihnen Vertrauen schenken und sie bis zur Volljährigkeit begleiten.

Dafür braucht es natürlich Vorbereitung: Was erwartet mich als Vormund? Welche Voraussetzungen muss ich mit bringen? Muss ich den Jugendlichen bei mir zu Hause aufnehmen oder die Paragraphen des Asylrechts auswendig können?

Solche Fragen werden im Rahmen unverbindlicher Infoveranstaltungen geklärt - und genau so eine habe ich in Berlin Steglitz besucht. Mit dabei: etwa 25 Berliner, vom Professoren-Ehrenpaar bis zur Aktionskünstlerin. Etwa eineinhalb Stunden dauerte der Infoabend. Wer eine Vormundschaft übernehmen wollte, trug sich auf einer Liste ein. Zwischen dem ersten Kontakt zu “seinem” Jugendlichen stehen noch Einzelgespräche mit AKINDA-Mitarbeitern und der Besuch mehrerer Schulungsabende. Beruhigend, dass AKINDA die Vormünder auf eine solch verantwortungsvolle Aufgabe entsprechend vorbereitet.

**Wer sich ehrenamtlich für das Projekt engagieren möchte, kommt hier zu der richtigen ** Zeitspenden-Suche auf betterplace.org

**Um diese Vermittlungen durchzuführen, ist Xenion - Psychosoz. Hilfen für politisch Verfolgte, auf Spendengelder angewiesen. Hier geht’s zum Spendenbutton auf betterplace.org **