Ratz, Chad und die Elbe

Dennis Buchmann
06.04.2010

Letzten Sommer hat Heinz Ratz den Triathlon neu erfunden. Seine Disziplinen: Schwimmen, Musizieren und Informieren. Der 42-Jährige schwamm jeweils 15 bis 20 Kilometer einen deutschen Fluss entlang, ging dann an Land, um ein Konzert zu geben und warb anschließend für den Schutz der deutschen Flüsse.

Denn Begradigungen, Kanalisierungen oder schlicht Müll machen den Flüssen zu schaffen. In Kooperation mit dem BUND ist Ratz im Sommer 2009 geschwommen, bis seine Haut ganz runzlig war: insgesamt fast 1000 Kilometer. Das Wasser-Portal von betterplace.org hat dazu einen kleinen Film und weiterführende Links bereit gestellt.

Einer dieser Links führt zu einem Kollegen von Ratz. Der US-Amerikaner Chad Pregracke, auch Garbage-Man genannt, sammelt mit seiner NGO Living Lands & Waters seit über zehn Jahren Müll aus dem Mississippi. Seine Bilanz: 83 Toiletten, 775 Kühlschränke und über 55.000 Reifen – insgesamt mehrere hundert Tonnen Müll.

Zurück in Deutschland gibt es auch gute Nachrichten: Nicht jeder Fluss geht den Bach runter. Die Elbe etwa ist in weiten Teilen noch relativ naturnah, auf 600 Kilometern Länge ist sie frei von Kanalisierung und Staumauern. Aus Sicht wirtschaftlicher Interessen ist das Ökosystem Elbe aber nicht unantastbar. Vertiefungen für die Binnenschifffahrt oder Uferschotterungen gefährden den natürlichen Haushalt des Gewässers. Doch der BUND kämpft recht erfolgreich für den Schutz der Elbe. Die Organisation konnte so manches Projekt mit dem Druck der Öffentlichkeit verhindern. Mittlerweile haben sich auch viele Bürgerinitiativen entlang der Elbe gebildet. Ein weiterer Erfolg: Durch den Abbau von Deichen konnten 420 Hektar Überflutungs-Auen geschaffen werden, inklusive einem 350 Hektar großen Au-Wald. Wo? An dieser Stelle unseres Wasser-Portals erfahren sie mehr…