Safer Internet Day

Joana Breidenbach
10.02.2009

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Sicherheit für Kinder im Netz, ein Projekt des Kinderhilfswerks

Heute, am 10.2. wird der Safer Internet Day begangen. Der Tag, 2004 ins Leben gerufen, zielt darauf ab, das Bewusstsein der verantwortungsbewussten Benutzung neuer Technologien insbesondere unter Kindern und Jugendlichen zu steigern.

Dieses Jahr steht Cybermobbing, d.h. die Bloßstellung, permanente Belästigung oder Verbreitung falscher Behauptungen im Internet - im Mittelpunkt. Initiativen wie Klicksaferufen alle Schüler auf, sich aktiv gegen Cybermobbing zu wenden. Auch beim Projekt Sicherheit im Netz des Kinderhilfswerk werden Schüler darin unterstützt werden, Medien kompetent, selbstbestimmt und kreativ zu nutzen - und sich auch zu schützen, indem sie dem unsichtbaren „Gegenüber“ nicht blind vertrauen.

Wie Millionen von Jugendlichen dokumentieren auch meine Kinder, 13 und 16 Jahre alt, ihr Leben im Netz und immer wieder diskutieren wir Übergriffe; wenn zum Beispiel eine unbeliebte Mitschülerin an ihrer SchuelerVZ Pinnwand Hasstiraden kleben hat, Freunde nach ausgelassenen Festen peinliche Fotos hochladen oder Schüler Videos und Photos ihrer Lehrer bearbeiten und ins Netz stellen.

Nach Angaben der Europäischen Kommission in Brüssel wurde bereits jeder fünfte Schüler in Deutschland im Internet gemobbt. In anderen EU-Ländern ist Cyber-Mobbing sogar noch verbreiteter. Untersuchungen ergaben, dass in Großbritannien jeder dritte Jugendliche und in Polen sogar jeder Zweite schon einmal im Netz fertiggemacht wurde. (Heise)

Das das Thema keine Bagatelle ist, ist spätestens seit dem Selbstmord einer 13 jährigen Amerikanerin 2006 bekannt. Das Mädchen hatte Selbstmord begangen, nachdem sie auf der Internetplattform MySpace von einem Nutzer wochenlang beschimpft und schikaniert worden war.

Allerdings muß ich beim Lesen der Regeln für sichere Internetkommunikation, die im Netz kursieren, feststellen, dass nicht nur meine Kinder, sondern auch ich selbst, die viele von ihnen systematisch missachten. Wir benutzen unsere realen Namen, geben freizügig Alter und Wohnorte an und schicken Fotos von uns durch die Gegend. Aber wahrscheinlich ist man nur so lange sorglos, bis man selbst einmal Opfer einer Mobbing-Kampagne geworden ist.