Umleitung! Wie das Geld eines Projektes ins Nachbardorf floss.

Dennis Buchmann
06.04.2010

Manchmal laufen soziale Projekte nicht nach Plan, denn Preisschwankungen an den Märkten, politische Veränderungen oder schlicht das Wetter sind nicht vorhersehbar. Auch bei Projekten auf betterplace.org muss man immer damit rechnen, dass die Spenden anders eingesetzt werden müssen, als geplant. Das Schöne auf betterplace.org ist allerdings, dass dank des direkten Kontakts zwischen Unterstützern und Projektverantwortlichen die Spender regelmäßig über die Projektentwicklung informiert werden können. Wie zum Beispiel in dieser Geschichte:

Im März 2008 stellte Katrina Smith ein Projekt auf betterplace.org ein, das ein Wasserversorgungssystem für Mukureku, ein Dorf auf der indonesischen Insel Flores, finanzieren sollte. Katrina hatte zuvor als Public Health Consultant auf Flores gearbeitet und wollte nun die Dorfgemeinschaft dabei unterstützen, die dringend benötigte Wasserversorgung einzurichten. In der Projektbeschreibung schrieb sie: „The 237 families that make up the community of Mukureku have given up waiting for the government, or anyone else to solve their problems.“ Die Dorfbewohner hatten bereits Geld von allen Familien in der Gemeinschaft eingesammelt und zusammen mit der lokalen NGO Tananua einen Plan zur Errichtung der Wasserversorgung ausgearbeitet. Doch das Geld reichte nicht, es fehlte weitere finanzielle Unterstützung.

Und die kam aus der betterplace-Community. Nach fast neun Monaten waren die notwendigen Spenden gesammelt und die Umsetzung des Projekts hätte eigentlich losgehen können. Wäre da nicht die viermonatige Regenzeit gewesen, in der Baumaßnahmen quasi unmöglich sind. Und hätte die Dorfgemeinschaft von Mukureku nicht zwischenzeitlich einen Wettbewerb der Regierung für die Finanzierung ihrer Wasserversorgung gewonnen!

Nach dieser tollen Nachricht aus Indonesien entschloss sich Katrina kurzerhand, mit den auf betterplace.org gesammelten Spenden ein benachbartes Dorf auf Flores zu unterstützen. Mittlerweile hat also nicht nur Mukureku eine funktionierende Wasserversorgung, sondern auch die Gemeinschaft von Taniwoda. Dort konnten von dem gesammelten Geld sogar zwei Wasserpumpen errichtet werden. Wie genau das Projekt umgesetzt wurde und ob das neue System nachhaltig verwaltet wird, könnt ihr im Projektblog nachlesen: Ein schönes Beispiel, wie die Spender direktes Feedback über die Projektpraxis bekommen, gerade wenn es mal nicht nach Plan läuft – oder sogar besser!

Bild_Blog_Mukureku

PS. Apropos Wasser: Sind Sie schon in das neue Wasser-Wissen auf betterplace.org eingetaucht?