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Deutschlands größte Spendenplattform

SEKA Hamburg e.V. / Projekt SEKA

wird verwaltet von G. Müller

Über uns

Der deutsche Verein SEKA Hamburg e.V. ist Unterstützungsverein für das bosnische Frauenfriedensprojekt SEKA und kümmert sich seit 20 Jahren um die Finanzierung dieses Projekts.
SEKA ist ein Zentrum für Therapie, Fortbildung und demokratische Entwicklung. Nach zehnjähriger Arbeit auf der kroatischen Insel Brac ist das Projekt im September 2007 umgesiedelt in die Kleinstadt Gorazde in Ostbosnien.
Auch 21 Jahre nach dem Friedensabkommen von Dayton leiden die Menschen in Bosnien-Herzegowina noch immer unter den psychischen und sozialen Folgewirkungen des Krieges.
Die Bevölkerung der Kleinstadt Gorazde ist in extremem Maße kriegstraumatisiert, da sie fast vier Jahre Belagerung, Todesbedrohung und extreme Hungersnot ertragen musste.

Seit September 2007 bietet das Projekt SEKA Frauen und Kindern in Gorazde (trauma)therapeutische und psycho-edukative Hilfe in Einzel- und Gruppenarbeit. SEKA ermoeglicht Frauen, Kindern und Jugendlichen, in einem geschuetzten Raum schmerzhafte Erfahrungen zu ueberwinden, allmaehlich wieder Vertrauen in sich und andere zu gewinnen, Loesungen fuer aktuelle Probleme zu finden und neue Perspektiven zu entwickeln.
In Zusammenarbeit mit dem Veteranenprojekt 'Svjetlost Drine' leistet SEKA darueber hinaus traumatherapeutische Hilfe für kriegstraumatisierte Veteranen in Gorazde.
Außerdem organisiert SEKA Fortbildungen für Fachkolleginnen aus der gesamten Region, um sie für die Arbeit mit traumatisierten Menschen zu qualifizieren und supervisorisch zu unterstützen. SEKA fördert den Kontakt und die Verständigung zwischen Angehörigen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Durch gesellschaftspolitisches Engagement und Vernetzung mit anderen Organisationen setzt sich SEKA fuer die Entwicklung eines nachhaltigen 'Friedens von unten' und einer demokratischen und gerechten Gesellschaft ein.

Mehr Informationen über das Projekt SEKA und SEKA Hamburg e.V. finden Sie unter www.seka-hh.de

Letzte Projektneuigkeit

Eine - trotz allem - gute Lösung für SEKA!

  G. Müller 

Liebe SEKA-Freundinnen und Freunde,

wie in unserem letzten Blogpost Anfang August dieses Jahres versprochen, möchten wir Sie heute über die Lösung informieren, die wir für SEKA in den vergangenen Monaten erarbeitet haben.
Der Prozess dieser letzten drei Monate war sehr anstrengend und kompliziert. Wir versuchen ihn so gut wie möglich zusammenzufassen. 

Recht schnell zeigte es sich, dass eine Fusion mit einer anderen Gorazder Organisation keine Möglichkeit war.
Wir fokussierten uns daher auf die Möglichkeit, der Beratungsstelle des Gorazder Zentrums für Sozialarbeit das SEKA-Haus anzubieten – mit der Option, dass diese auch einen Teil des SEKA-Programms integrieren und die verbliebenen Kolleginnen übernehmen könnte. Mit der Beratungsstelle arbeitete SEKA schon seit Jahren gut zusammen. Mehrere der Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle hatten die SEKA-Weiterbildung in Traumatherapie absolviert, sowie andere Fortbildungen im SEKA-Haus zum Thema Gewalt. Eine der Therapeutinnen der Beratungsstelle arbeitete schon seit einiger Zeit auch als Honorar-Therapeutin im SEKA-Zentrum. Es bestand also eine enge Verbindung zur Beratungsstelle, die in ihre Arbeit den therapeutischen Ansatz von SEKA zu großen Teilen integriert hat.

 Da das Zentrum für Sozialarbeit und damit die Beratungsstelle eine Institution der Kantonsregierung ist, fanden zunächst Gespräche zwischen SEKA Gorazde und dem Sozialminister, sowie der Direktorin des Zentrums für Sozialarbeit statt.
Der Minister war sehr bereit, an einer guten Lösung im Interesse der Gorazder Bevölkerung mitzuwirken, da er die SEKA-Arbeit seit Jahren kannte und schätzte.

Mit der Direktorin des Zentrums für Sozialarbeit, Edisa Ahmetspahic, arbeitete das SEKA-Team seit vielen Jahren sehr gut zusammen, auch als sie noch Mitarbeiterin der Organisation „World Vision“ war. Edisa war sofort sehr angetan von der Idee, dass die Beratungsstelle das SEKA-Haus übernehmen könnte und sie wollte sich dafür einsetzen, wesentliche Teile des SEKA-Programms in die Beratungsstelle zu integrieren und möglichst auch die SEKA-Mitarbeiterinnen zu übernehmen. Allerdings betonte sie, dass dies nicht einfach werden würde, da die Kantonsregierung die Übernahme von Personal in der Regel ablehne.
Für die Beratungsstelle würde die Übernahme des Hauses eine große Verbesserung darstellen, da diese bisher in sehr unzulänglichen Räumen arbeitete. Das SEKA-Haus würde für Klient*innen wie Mitarbeiterinnen ideale Bedingungen bieten!

Nachdem erste Gespräche über diese Lösung erfolgsversprechend verlaufen waren, fanden Beratungen auf unterschiedlichsten politischen und behördlichen Ebenen statt, außerdem Vereinssitzungen von SEKA Gorazde und auch von SEKA Hamburg. SEKA Gorazde musste die Satzung dahingehend ändern, dass bei einer Auflösung des Vereins das Haus auf das Zentrum für Sozialarbeit / die Beratungsstelle übertragen werden konnte. 
Schließlich traf die Kantonsregierung Ende September die Entscheidung, dass das Zentrum für Sozialarbeit / die Beratungsstelle das SEKA-Haus übernehmen könne (mit allen Folgekosten). Gleichzeitig lehnte die Regierung aber die Verpflichtung zur Übernahme der SEKA-Mitarbeiterinnen ab, da eine solche Verpflichtung rechtlich nicht möglich sei.
Edisa signalisierte uns, dass sie dennoch Wege sähe, eine Lösung für die SEKA-Mitarbeiterinnen zu finden. Wir waren uns einig, dass zunächst die Übertragung des Hauses realisiert werden sollte.

Die Schenkung wurde schließlich am 22.10.2024 beim Notar beurkundet. Wir warteten dann noch auf die Eintragung der Änderung im Grundbuch. Es fand nun auch eine letzte Vereinssitzung von SEKA Gorazde statt, in der schweren Herzens die Auflösung des Vereins beschlossen wurde. In den letzten Wochen war das restliche Team mit den Abschlussberichten und letzten Vorbereitungsarbeiten beschäftigt, um dann das Haus Ende November an die Beratungsstelle übergeben zu können. Diese hat nun gestern das Haus mit der gesamten Einrichtung übernommen.

In einem ausführlichen Videocall von Gabriele Müller mit Edisa Ahmetspahic betonte Edisa, dass sie den „Geist und die Atmosphäre des SEKA-Hauses möglichst erhalten wollen“. Fotos von den verschiedenen Phasen der SEKA-Arbeit sollen im Treppenaufgang weiterhin die Geschichte von SEKA deutlich machen. Edisa meinte dazu: „Ich möchte, dass die Beratungsstelle auf den Wurzeln von SEKA weiterwächst und dass dieser besondere Ort auf diese Weise für die Menschen in Gorazde erhalten bleibt!“ Dieser Satz hat uns sehr berührt.

Edisa erklärte auch, dass sie bereits dabei ist, durch Umstrukturierungen die Kapazitäten der Beratungsstelle zu verstärken. So soll ein Bereich für die therapeutisch-pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entstehen, wo Amina Sarajlic ihre „für Gorazde einzigartige Arbeit“ fortsetzen kann. Im Rahmen einer Projektförderung könnte auch Anisa Medosevic für die Gruppenarbeit mit Frauen und zur Gewaltprävention eingestellt werden. Diese Förderung könnte SEKA Hamburg mit den verbliebenen Spendengeldern zumindest noch für ein Jahr sicherstellen. Darüber werden wir nach der Übergabe des Hauses an die Beratungsstelle konkret sprechen. SEKA Hamburg würde dann noch für die Zeit der Projektförderung bestehen bleiben.

Edisa möchte im SEKA-Haus außerdem auch die Fortbildungs- und Supervisionsseminare weiterführen. Dazu will sie die bisherigen Referentinnen neu verpflichten. „Diese Seminare waren gerade auch für die Mitarbeiter*innen des Zentrums von unschätzbarem Wert!“
In dem Gespräch meinte sie auch: „Bei aller Trauer um SEKA als eigenständiges Projekt, gelingt es uns doch gleichzeitig, den Kern von SEKA zu erhalten und langfristig zu sichern! Auf diese Art lebt SEKA weiter – in der Beratungsstelle, die wir um viele Bereiche der SEKA-Arbeit erweitern!“ 

Diesen eigentlich doch sehr tröstlichen und hoffnungsvollen Ausblick möchten wir Ihnen hier weitergeben. 

Und wir möchten Ihnen im Namen der Tausenden Frauen, Kinder und Männer danken, die durch Ihre langjährige finanzielle Unterstützung im SEKA-Haus ihre Traumata überwinden und neuen Lebensmut finden konnten. Danke für Ihr Vertrauen, Ihre liebevolle Begleitung und Ihre zahllosen Spenden! 27 Jahre SEKA-Arbeit sind auch Ihrer aller Verdienst! 

Mit sehr herzlichen Grüßen

Gabriele Müller, Christa Paul, Claudia Wenzel

Vorstand von SEKA Hamburg e.V.:


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