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Deutschlands größte Spendenplattform

Afghanischer Frauenverein e.V.

wird verwaltet von Christina Ihle

Über uns

Der Afghanische Frauenverein arbeitet seit 1992 für Wiederaufbau und Frieden in Afghanistan. In abgelegenen ländlichen Gebieten gründen und unterhalten wir Mädchenschulen, Ausbildungsstätten für junge Frauen und Gesundheitszentren. In Dörfern, die nicht über sauberes Wasser verfügen, bauen wir Trinkwasserbrunnen. Binnenvertriebene unterstützen wir mit Not- und Winterhilfe und setzen uns mit Studienstipendien und Patenschaften für Mädchen in extremer Not ein.
Prinzip aller Projekte ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Umgesetzt wird diese durch über 200 lokale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor Ort Tag für Tag ihr Leben riskieren, um zu helfen. Die Transparenz unserer Hilfe prüft und bestätigt uns Jahr für Jahr das DZI-Spendensiegel.
Prominenter Botschafter unserer Organisation ist Herbert Grönemeyer. Der Hamburger Publizist und Autor Roger Willemsen begleitete den Verein bis zu seinem Tod über 10 Jahre lang als Schirmherr. Aktuell erreicht der Afghanische Frauenverein mit seiner Hilfe über 100.000 Menschen.

Letzte Projektneuigkeit

Wir haben 476,30 € Spendengelder erhalten

  Christina Ihle  22. Mai 2024 um 14:05 Uhr

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Erdbebenhilfe Herat 2023

Afghanistan - Hilfe für obdachlos gewordene Familien im Erdbebengebiet Herat

ZUR SITUATION
Warum Hilfe so dringend erforderlich wurde
Am Samstag, dem 7. Oktober 2023, ereignete sich in Afghanistan, 40 km westlich der Stadt Herat, ein Erdbeben der Stärke 6,3. Mehrere schwere Nachbeben folgten. Noch immer sind in der Region regelmäßig Nachbeben zu spüren.

Die Erdbebenserie zerstörte auf unterschiedlichste Weise insgesamt 382 Dörfer der Provinz Herat. 275.256 Menschen in der Region sind schwer betroffen: 1.384 Menschen verloren unter den Trümmern ihr Leben, unter den gemeldeten Opfern sind Frauen und Kinder überproportional vertreten. Über 10.000 Häuser sind durch die Erdbeben zerstört worden, weitere 20.000 Häuser sind schwer beschädigt und nicht mehr sicher bewohnbar. Tausende Menschen wurden verletzt. Viele blieben tagelang unter den Trümmern der eingestürzten Häuser vergraben und viele Hunderte werden weiterhin vermisst.

Die betroffenen Familien haben in den Trümmern ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Auch Schulen, Gesundheitseinrichtungen und andere Infrastruktureinrichtungen wurden stark beschädigt oder ganz zerstört. Traumatisiert und ohne Unterkunft verbrachten viele Familien die Nächte der ersten Wochen nach der Katastrophe auf dem freien Feld, auf Verkehrsinseln und Straßenumrandungen, aus Angst vor Nachbeben. Bis die Hilfsakteure in die teils weit abgelegenen und teils verschütteten Dörfer vordringen konnten, vergingen viele Tage, in denen die Menschen auf sich allein gestellt waren.
Die Erdbeben trafen Menschen in einer Region, die mit extremer Armut zu kämpfen hat, sehr karg und windig ist und meist von Kleinbauern, Nomaden und Halbnomaden bewohnt wird, die von der Viehzucht leben.

Der Zeitpunkt der Katastrophe, kurz vor dem Wintereinbruch sowie in einer erntefreien Zeit in Afghanistan, hat die humanitäre Lage der Familien weiter verschärft und sie besonders für Kleinkinder und schwangere Frauen lebensbedrohlich werden lassen.

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DAS HAT IHRE HILFE BEWIRKT
Der Afghanische Frauenverein und sein lokaler Partner Union Aid reisten sofort nach der Katastrophe in die betroffene Erdbebenregion. Durch ein Partnerbüro in Herat konnten direkt einen Tag später erfahrene Kolleginnen und Kollegen mobilisiert werden und mit der Bedarfserhebung beginnen. Wir sind froh, dass neben zehn männlichen Kollegen auch zehn weibliche Kolleginnen die folgenden Hilfseinsätze planen und in die betroffenen Dörfer reisen konnten. Frauen sprechen in diesen sehr konservativen Gemeinschaften nur kontrolliert mit Männern und konnten sich den Kolleginnen ungehemmter in ihren Bedarfen öffnen.

Die ersten Tage galten der Suche nach Verschütteten, dem Transport und der medizinischen Versorgung Verletzter, dem Schutz alleinstehender Kinder, der Bedarfsermittlung in den Dörfern und der Koordination mit anderen, vor Ort arbeitenden Hilfsakteuren.

Zielregion
Als Haupteinsatzregion wählte der Afghanische Frauenverein mit dem Partner Union Aid die beim dritten schweren Beben am 15. Oktober 2024 massiv zerstörte Region Injil aus, eine Autostunde entfernt von der Provinzhauptstadt Herat. Hier verloren 23.053 Menschen, 53% der Bevölkerung Injils, ihr Zuhause und ihre gesamte Lebensgrundlage. Die Dörfer sind so weit abgelegen, dass sie von den Einsatzteams der Vereinten Nationen zunächst nicht gefunden und registriert worden waren.

Zwei Tage nach dem hier alles zerstörenden Beben vom 15. Oktober initiierten unsere Teams in sechs der betroffenen Dörfer von Injil eine erste Verteilung von Wärmepaketen mit Decken und Winterkleidung für Familien und über 5.000 Menschen. Parallel koordinierten sich unsere Teams mit anderen Hilfsakteuren, die bereit waren, die Menschen dieser Dörfer mit Latrinen, einem Trinkwassercontainer und Zelten zu unterstützen. Verschüttete Zugangswege, ein extremer Wind, Nachbeben und sturzflutartige Regenfälle erschwerten alle Hilfseinsätze erheblich und gefährdeten das Überleben der obdachlos gewordenen Familien vor Ort.

Drei Wochen später gelang es, für diese Familie eine zweite Verteilung zu organisieren, diesmal mit dringend benötigten Lebensmittelrationen für zwei bis drei Monate.

Wir bedanken uns von ganzem Herzen und im Namen aller erreichten Familien für Deine Spende, die unseren spontanen Hilfseinsatz
möglich machte!

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HILFSMASSNAHMEN
1. Verteilung: Wärmepakete für 5.280 Menschen

Bei unserer ersten Hilfsgüterverteilung am 17. Oktober 2023 wurden über 5.280 Menschen aus insgesamt 660 Familien in den Dörfern Shorabak Belutscha, Chishma Jaqob, Khwaja, Sarbur und Nawzadi Ha rund um den Staudamm Dara und Kurpa erreicht.
Jede Familie erhielt ein Wärmepaket, mit zwei wärmenden Familiendecken, zwei Winterjacken für Erwachsene sowie Winterjacken für Kinder.

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2. Verteilung Grundnahrungsmittel für zwei bis drei Monate

Bei einer zweiten Verteilung im November wurden die Familien der gleichen sechs Dörfer am 16. November 2024 mit Lebensmittelpaketen für zwei bis drei Monate versorgt. Für sie, die auf keinerlei Ernten oder eingelagerte Reserven zurückgreifen konnten, hatte Nahrungshilfe die größte Priorität. Jede Familie erhielt Überlebenspakete für zwei bis drei Monate mit 50 kg Mehl, 25 kg Reis, 15 l Speiseöl, 2 kg grüner Tee, 20 kg Zucker, 25 kg Bohnen sowie 2 kg Salz.

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Zielgruppen
Normalerweise gehen unsere Teams vor einer Vorteilung von Familie zu Familie und wählen die Bedürftigsten für den Hilfsgütererhalt aus. Dabei werden alleinstehende Frauen mit Kindern sowie Familien mit kranken oder behinderten Familienmitgliedern zuerst berücksichtigt. Auch in Injil führten unsere Teams in den Zieldörfern Einzelinterviews durch. Allerdings war die Not jeder obdachlos gewordenen Familie so groß und offensichtlich, dass wir beschlossen, alle Bewohner:innen der ausgewählten Dörfer ausnahmslos in die Verteilungen aufzunehmen. Jede Familie erhielt einen Berechtigungsschein und quittierte diesen mit einem ersten Fingerabdruck.

Vorgehen
In jedem Dorf bildete der Afghanische Frauenverein unter den Bewohnenden eine Aktionsgruppe. Diese informiert die Familien mit Berechtigungsscheinen über Ort und Zeitpunkt der Verteilung und unterstützt alleinstehende Frauen und ältere Menschen bei der Organisation des Transports der Hilfsgüter mit Eseln oder Motorrädern. Sie helfen beim Abladen der Hilfsgüter und bei der sicheren Vorbereitung des Verteilplatzes. Für jede Familie wird seit Corona mit Kalk ein Quadrant auf den Boden gezeichnet, damit kein Gedränge und kein Sicherheitsrisiko entsteht.

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Monitoring
Geschäftsführerin Christina Ihle und das Gründungsmitglied, die Afghanin und Ärztin Dr. Qamar Kaltenborn, waren im November 2023 in Afghanistan auf Projektreise und waren bei der Verteilung der Grundnahrungsmittel dabei. In Fokusgruppeninterviews und Einzelgesprächen mit Familien prüften sie die Qualität der verteilten Hilfsgüter, die Zufriedenheit der erreichten Familien und den gerechten und korrekten Ablauf der Verteilung nach internationalen humanitären Standards. Dabei achtet der Afghanische Frauenverein auf die Einhaltung der internationalen SPHERE Standards, der humanitären Standards des Internationalen Roten Kreuzes sowie der Kriterien des Do-No-Harm-Ansatzes.

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Im Namen aller erreichten Familien von Injil bedanken wir uns von ganzem Herzen für Deinen so besonderen Einsatz.

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AUSBLICK
Unsere Hilfe geht weiter

Die Erdbeben von Herat haben der betroffenen Bevölkerung ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage genommen. Weiterhin leben die Familien in fragilen Zelten, die dem aktuellen Schnee, den eisigen Winden und den bald kommenden Schmelzwasserfluten nicht standhalten.
Bis sich die Familien aus selbst gebrannten Ziegeln neue und sichere Wohnhäuser bauen können, wird noch viel Zeit vergehen. Vielleicht sogar Jahre.
Das größte Anliegen der Familien in Herat ist deshalb die Unterstützung beim Bau von Übergangsunterkünften, die ihre Kinder in den kommenden Monaten schützen und sie sicher durch den Winter und die Sommerhitze bringen.
Aus diesem Grund organisiert der Afghanische Frauenverein gemeinsam mit seinem lokalen Partner den Bau winterfester Übergangsunterkünfte, die schnell und einfach gemeinsam mit den Familien gebaut werden können.

Zunächst sollen 82 dieser Unterkünfte gemeinsam mit zwei besonders bedürftigen Dörfern und ihren Familien entstehen. Jede Unterkunft kostet im Bau umgerechnet circa 1.500 Euro. Die Familien beteiligen sich mit Arbeitskraft und stellen ihr Land.

Über jede Mithilfe bei diesem Projekt, das Familien längerfristig schützt und beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlagen unterstützt, sind wir dankbar. Wir möchten so viele Familien erreichen, wie irgend möglich. Ganz herzlichen Dank.

Für Deine Fragen bin ich gerne da!
Afghanischer Frauenverein
Antonia Toll
Referentin für Fundraising & Kommunikation
info@afghanischer-frauenverein.de
+49 40 34809370
www.afghanischer-frauenverein.de

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