Kick-Off Tiny Haus lV im Hebel-Gymnasium Pforzheim am 15. November 2023
Der hier in den westlichen Ländern viel diskutierte und geforderte Nachhaltigkeitsaspekt wie Umweltschutz und Sozialverträglichkeit spielt nicht in allen Ländern eine ebenso wichtige Rolle. In Entwicklungsländern gilt es erst einmal, den Überlebenskampf zu meistern und einen Mindeststandard zu erreichen. Dazu bedarf es durchaus minimaler Anforderungen an Lebens- und Wohnräumen. Diese müssen aber dort vor allem günstig, vor Ort verfügbar und mit einfachen Mitteln aufzubauen sein. Dazu sind schnell umsetzbare Konzepte erforderlich.
Die Schüler haben nun die Aufgabe, Anschauungsobjekte im Maßstab 1:5 samt einer passenden Ausstattung aufzubauen. Im Blick auf das Sponsoring ist mit diesen Modellen ein gut durchdachtes Marketingkonzept für die Schule notwendig. Es versteht sich von selbst, dass ein Sponsor sieht, für was seine Spenden konkret eingesetzt werden und wie er selbst damit sichtbar werben kann.
Die Gelder für dieses Schuljahr kommen von einer Firma, deren unternehmerische Ausrichtung gut zum Projekt passt. Das Marketing-Schülerteam wirbt für seine Schule. Dieses Schülerprojekt wird dadurch zu einem Aushängeschild in Pforzheim.
Heute schaltete sich erstmals über Architekt Gjon Radovani ein Interessent aus Ghana zu, der den Schülern passende Anwendungsfelder in seinem Land schilderte. Auch aus Israel gibt es Anfragen hinsichtlich schnell aufbaubarer Module für Flüchtlingsheime. Aus Oxapampa in Peru wären Anwendungen im Bereich von Freiwilligendiensten in Kombination mit Tourismus denkbar, während Kolumbien sich durch unsere Kontakte für sozialen Siedlungsbau anbietet. Deshalb kümmert sich eine Gruppe ausschließlich um die 1:1 Umsetzung in möglichen Zielländern. Dazu bedarf es der Ausarbeitung notwendiger Anforderungsprofile für verschiedenste Länder.
Diese Gruppe soll zusätzlich die klimafreundliche Einsatzmöglichkeit durch Ökobilanzierung durchführen, die dann durch Marketing kommuniziert und für die Sponsoren attraktiv gestaltet wird.
Es stehen nun umfangreiche Arbeiten und Herausforderungen für alle Beteiligten an, die aufgrund unterschiedlicher Zielsetzungen agil bearbeitet werden müssen. Vorteile des agilen Projektmanagements und Arbeitens bestehen darin, dass schnell und flexibel auf Überraschungen und neu hinzukommende Gesichtspunkte reagiert werden kann.
Da 13 Schüler bei ihren Aufgaben zu betreuen sind wurde beschlossen, sie durch unterschiedliche Experten anzuleiten und in ihren Aufgaben gruppenweise zu betreuen.
Die Umsetzung der 1:1 Modelle in den Zielländern wird durch den Auftraggeber Claim for Dignity in Eigenregie angegangen. Dazu wird intern ein entsprechender Projektplan mit den Verantwortlichen in den o.g. Ländern erarbeitet.
Die internationale Vernetzung schreitet immer weiter voran. Der Umstand, dass sich immer mehr Interessenten melden zeigt uns den großen Bedarf an solchen Pilotprojekten auf der Grundlage des agilen Arbeitens. Diese dynamische Methode wird sich in unserer heutigen Zeit und im Zuge der zunehmenden und unaufhaltsamen Globalisierung immer mehr durchsetzen. So suchen selbst Unternehmen nach neuen Formen des Managements unter Einbeziehung interdisziplinärer Arbeitsgruppen und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Kulturen. Es lässt sich festhalten, dass es den Menschen heutzutage hauptsächlich darum geht, die Welt von morgen verantwortungsvoll mitzugestalten.