So nah wie aktuell war uns ein Krieg schon lange nicht mehr. Medien zeigen Bilder von Bombeneinschlägen und Menschen in Schutzbunkern in der Ukraine. Tausende Menschen versorgen Geflüchtete an Bahnhöfen und Flughäfen, doch auch außerhalb von Europa kämpfen die Menschen ums Überleben. Die Patient:innen bei uns im Zentrum ÜBERLEBEN haben unterschiedlichste Geschichten, doch eines haben sie alle gemein: Erinnerungen an Flucht und Gewalt. Jedes Jahr fliehen Millionen von Menschen nach Europa, wo sie nicht auf die nötigen Einrichtungen treffen, um das Geschehene zu verarbeiten. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Heilungsprozess mit verschiedenen Therapieangeboten zu begleiten und traumatisierten Geflüchteten dabei zu helfen, Vergangenes zu verarbeiten und sich auf Kommendes vorzubereiten.
Doch die hohen Behandlungsbedarfe können schon seit geraumer Zeit nicht adäquat gedeckt werden – weder durch die Regelversorgung noch durch die Psychosozialen Zentren. Dem wirken wir seit kurzem durch die Erweiterung unserer Tagesklinik entgegen. Nur so können wir die Wartezeiten verkürzen, Chronifizierungen vermeiden und auch kürzere teilstationäre Behandlungen im Sinne von Kriseninterventionen anbieten.
In unserer Tagesklinik können Patient:innen mit schwersten Traumafolgestörungen ihre Erfahrungen in vertraulichen Einzelgesprächen verarbeiten und sich in Gruppensitzungen mit anderen Geflüchteten verbunden fühlen. Zusätzlich kann Linderung durch Bewegung und aktive Wahrnehmung geschaffen werden. Dafür bieten wir Sporttherapie, Gartentherapie, Kunst- und Gestaltungstherapie sowie Musiktherapie an.
Für all diese verschiedenen Therapieangebote brauchen wir zusätzlichen Raum und Personal und genau hier bitten wir um Eure Hilfe. Alleine sieben zusätzliche Räume wurden benötigt, um das Therapieprogramm effizient und komfortabel gestalten zu können. Fünf Computerarbeitsplätze fehlten, die für Pflege- und Dokumentationsarbeit von großer Bedeutung sind. Neben der Erweiterung und Sanierung der Räumlichkeiten, musste außerdem zusätzliches Personal eingestellt werden. Nur so können wir zukünftig noch mehr Patient:innen so gut wie möglich auf ihrem Weg der Besserung begleiten.
Denn ohne genügend Psychotherapeut:innen und Pfleger:innen können wir keine weiteren Patient:innen aufnehmen. Ohne Dokumentationsassistent:innen versinkt alles im Chaos. Ohne speziell geschulte Übersetzer:innen ist eine Therapie erst gar nicht möglich. Hinzu kommen Fortbildungen für alle Kolleg:innen in der Tagesklinik, um den Geflüchteten die bestmögliche Behandlung im transkulturellen Kontext bieten zu können.
Jede Spende hilft, die Heilung unserer Patient:innen zu fördern und ein Leben zu verändern. Vielen Dank für Eure Unterstützung!