Wir helfen jungen LSBTIQ* mit dem Deutschlandweit ersten Beratungs-Messenger – kostenfrei und datenschutzkonform.
Lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und queere Jugendliche sind in der Zeit ihres Coming-outs meist einsam und allein, von der Außenwelt ausgegrenzt und oft ganz auf sich allein gestellt. Häufig kommen Mobbing und Gewalt in Schule und sogar im eigenen Elternhaus hinzu. Es fehlen Ansprechpersonen und Rollenvorbilder. Die Situation hat sich in der Pandemie dramatisch verschärft und die katastrophale Lage in der Ukraine führt gerade auch unter Jugendlichen zu großen Sorgen und Kriegsängsten. Mit unserem Projekt "Coming out... und so!" schaffen wir einen Lichtblick in dunklen Zeiten.
Jugendliche entdecken im Schnitt mit etwa 13 Jahren, dass ihre sexuelle Identität von der Mehrheit abweicht, aber erst mit 18 Jahren erzählen sie davon das erste Mal einer anderen Person. Trans*-Personen entdecken Ihre geschlechtliche Identität oft bereits im Kindheitsalter. Bis zum Coming-out, bei dem man sich anderen Personen anvertraut, liegen entsprechend oft viele Jahre der Unsicherheit, des Versteckens und der Selbstzweifel. Das größte Problem dieser Jugendlichen ist, dass sie vermeintlich oder tatsächlich keinen anderen Menschen zum Reden haben.
Seit dem zweiten Lockdown im Herbst 2020 beraten im Projekt „Coming out und so…!“ ausgebildete, junge LSBTQ* zwischen 18 und 24 Jahren Jugendliche bis 26 Jahren per E-Mail in ihrem Coming-out, bei Fragen rund ums Verliebtsein, zu Beziehungsthemen, Stress in der Schule oder mit den Eltern oder bei der Recherche nach einer queeren Jugendgruppe in ihrer Nähe.
Aber auch bei allen anderen „ganz alltäglichen“ Problemen junger Menschen haben die Berater:innen stets ein offenes Ohr.
Das Angebot von „Coming out und so…!“ schließt damit eine Versorgungslücke für eine der vulnerabelsten Gruppen in Deutschland.
Regelmäßige Supervisionen und Fortbildungen mit einem Team aus Psycholog:innen und Sozialpädagog:innen stellen die Qualität und die psychische Gesundheit bei den Ehrenamtler:innen sicher.
Antonia, 21 Jahre alt und eine von derzeit zwölf jungen Berater:innen im Team, unterstreicht die Stärke des Peer-to-Peer-Ansatzes: „Wir sind alle im ähnlichen Alter wie die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die uns anschreiben. Wir erinnern uns alle noch sehr gut an die Gefühle und die Gedanken vor und im Coming-out oder der Transition. Wir sind also näher dran als andere Berater:innen, geben aber gleichzeitig keine Standardlösungen oder gut gemeinte Ratschläge wie vielleicht Eltern oder Freund:innen“. Dominik, 21, ergänzt: „Wir suchen zusammen mit den zu Beratenden nach Antworten und überlegen Lösungsmöglichkeiten, „hören zu“ und bieten Wege aus dem Gedankenkarussell an."
Psychologische und pädagogische Schulung und Begleitung der ehrenamtlichen Peer-Berater:innen kostet Geld, ebenso wie Technik, Lizenzgebühren und regelmäßige Updates. Mit Deiner Spende unterstützt Du uns, dieses wichtige Projekt weiterhin aufrecht zu erhalten. Herzlichen Dank!