Eine Ökologische Ausgleichsfläche im Münchner Nordwesten wird seit November 2020 von Ehrenamtlichen des BUND Naturschutz (BN) betreut. Die Fläche besteht aus ökologisch wertvollen Lohwaldanteilen und aus artenreichen Flachlandmähwiesen. Mit gezielten Pflegemaßnahmen fördert der BN die Biodiversität dieser Fläche: Die Wiesen wurden entbuscht und vom Grasfilz samt der darunter entstandenen Vermoosung befreit. Der Lohwald soll sich möglichst natürlich entwickeln können.
Auch totes Holz ist ein wichtiger Lebensraum! Deswegen haben wir eine Benjeshecke angelegt und es dürfen gefällte Baumstämme im Lohwald liegenbleiben. So nimmt der Anteil an Totholz Schritt für Schritt zu und das ist gut. Totholz ist besonders artenreich und Totholzhecken bieten vielen Tieren Versteck-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten. So bevorzugen die Rotkehlchen bodennahe Nistplätze. Das gilt auch für den Zaunkönig oder den Zilpzalp. Sie alle sind regelmäßige Brutvögel bei uns.
Mit dem Anbringen von Nisthilfen für Singvögel und Fledermäuse fördern wir zusätzlich die Artenvielfalt. Dabei denken wir auch an Zugvögel, die in Afrika den Winter verbringen und nach ihrer Rückkehr, die erst im Verlauf der zweiten Aprilhälfte erfolgt, noch freie Nistkästen benötigen.
Für Kinder und Erwachsene haben wir für die kalte Jahreszeit extra eine Singvogelfutterstelle mit Sichtschutzwand eingerichtet. Im Schutz der Holzverkleidung können kleine und große Naturforscher*innen die Vögel aus nächster Nähe beobachten, ohne sie zu stören. Da wir häufig mit Kindern bei Naturerlebnistagen vor Ort sind, können diese das bunte Treiben der Vögel am Futterhaus mit ihren Betreuer*innen bestaunen und beobachten und so einen leichten Zugang zu Natur und Umwelt bekommen. Außerdem macht es den Kindern Spaß, Vogelfutter selbst herzustellen und aufzuhängen.
Naturbeobachtungen und -erlebnisse sind wichtig und die Grundlage für das Verstehen von Zusammenhängen in der Natur. Deshalb brauchen wir für die Fütterung und die Betreuung unserer Vogelbeobachtungswand eure Unterstützung. So benötigen wir von November bis April einen monatlichen Betrag in Höhe von 200.- €
Unsere Pflegemaßnahmen zeigen übrigens erste Erfolge: Mittlerweile blühen wieder seltene, auf Magerstandorte angewiesene Pflanzen, darunter mehrere Glockenblumenarten oder der seltene Hügel-Meier (Asperula cynanchica), welcher nährstoffarmen Boden benötigt. Auch Insekten, darunter viele Wildbienenarten, profitieren davon.
Zum Schutz von Gras- und Springfrosch haben wir Amphibienteiche angelegt. Dort laichen die Amphibien im Frühjahr nicht nur, sondern finden auch im Sommer Rettung vor dem Vertrocknen bei Hitzeperioden. Auch die hübschen Bergmolche legen ihren Laich in den Teichen ab. Mit Waldeidechse und Ringelnatter haben selbst heimische Reptilien in der vom BN gepflegten Ausgleichsfläche eine Heimat gefunden.
Foto: Marcus Bosch: Buntspecht am Futterhaus