Die Tochter von Familie Ahmad steht nach dem Erdbeben vor dem Nichts! Jede Hilfe zählt! Langfristig fordern wir eine Familienzusammenführung für Familie Ahmad! Schnelle Umsetzung der Visumserleichterung jetzt und für alle Betroffenen!
Die Tochter der Familie Ahmad, Rafarin Ahmad, 28 Jahre alt, lebt seit Jahren in extremer Armut mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Grenzregion der Türkei. Durch das katastrophale Erdbeben hat die Familie alles verloren. Sie sind obdachlos und müssen unter Kälte und Hunger in einem Camp ausharren. Ihr kurzfristiges Ziel ist es, in einer Stadt im Westen der Türkei wieder auf die Beine zu kommen und Arbeit zu finden. Durch den Krieg, und spätestens durch das Erdbeben, fehlen der Familie auch wichtige Ausweisdokumente.
Die Familie Ahmad fordert seit dem unaufgeklärten Tod von Amed Ahmad am 29.09.2018 durch einen Brand in der JVA Kleve Aufklärung und Gerechtigkeit. Amed wurde zum Opfer institutionellen und strukturellen Rassismus – er wurde zu Unrecht inhaftiert, seine Daten im Vorfeld manipuliert.
Seit Jahren fordert die Familie, bislang ungehört, dass zwei ihrer Kinder in die Bundesrepublik einreisen können. Wir und die Familie Ahmad sehen hier den Staat in der zwingenden Pflicht, die Forderung der Eltern nach einer Familienzusammenführung als Teil einer Wiedergutmachung des ihnen widerfahrenen Unrechts umzusetzen. Der Staat hat auch nach Beendigung des PUAs lebenslang eine Fürsorgepflicht gegenüber der Familie.
Neben der Tochter in der Türkei, befindet sich ein weiterer Sohn, Sipan Ahmad, 27 Jahre alt, seit Jahren mit seiner Familie in einem UNHCR-Camp im Irak. Die Grundvoraussetzung für den Prozess der Heilung ist, dass beide Kinder wieder mit der Familie vereint werden. Eine deutliche Visumserleichterung oder eine politische Entscheidung muss sofort getroffen werden!
Die Politik muss unbürokratische Lösungen für alle Betroffenen des Erdbebens finden! Wir begrüßen die Entscheidung für eine Vereinfachung der Visumsbestimmungen, sind aber skeptisch, da selbst geringe Hürden für die Betroffenen des Erdbebens unüberwindbar sein werden.
Unser Mitgefühl gilt allen, die ihre Liebsten bei dem Erdbeben verloren haben und derzeit vor dem Nichts stehen. Ihnen gilt unsere Solidarität, verbunden mit der Forderung nach unkomplizierten Familienzusammenführungen und Bleiberecht.
Spendet an Organisationen, wie dem Roten kurdischen Halbmond. Gleichzeitig bitten wir euch um Spenden für die Familie von Rafarin Ahmad. Sie stehen vor dem Nichts, haben kein Geld mehr und müssen ihr Leben mit den zwei Kindern von Null aufbauen. Wir sammeln Geld, welches wir der Familie in der Türkei persönlich übergeben werden. Das Geld wird für Miete, Essen, Kleidung, Medikamente und Möbel benötigt, bis eine langfristige und humanitäre Lösung für Rafarin und ihre Familie – nämlich eine Familienzusammenführung in Deutschland – gefunden wird.