VerNie - Vermisst in Niedersachsen

Wie zivilisiert und menschlich eine Gesellschaft ist, offenbart sich daran, wie sie ihre Minderheiten behandelt. Dazu gehören die Angehörigen von vermissten Menschen, jene Personen also, die meist von einer Minute zur anderen verschwinden - für Tage, Wochen, Monate und nicht selten auch für Jahre oder für immer. 

124.000 Menschen sind im Jahre 2022 verschwunden, dazu gehören leider 90.000 Kinder und Jugendliche. Das ist jährlich eine mittelgroße Stadt. 3% davon sind Langzeitvermisste. Wenn eine Person verschwindet, findet in den Köpfen der Angehörigen eine starke Blockade statt. Das gesamte Leben dreht sich nur noch darum, die vermisste Person wieder zu finden. Die Polizei schreitet häufig erst ein, wenn ein Verbrechen vermutet wird und oft sind die Polizeistationen personell überlastet. 

Hier schreitet VerNie ein, die in Kooperation mit den Polizeidienststellen und Kommune den Angehörigen Unterstützung leisten. Der Verein lädt die Familien nach einem behutsamen Erstgespräch, auf Wunsch, zu einem Wochenende ein.Dieses Wochenende soll den Familien die Möglichkeit bieten, aus dem Alltag herauszukommen und Vertrauen aufzubauen. 
Die Experten von Vernie können den Famillien in rechtlichen, sozialen, seelsorgerischen und finanziellen Fragen helfen, um wieder auf den richtigen Weg zu führen.  Die Mitglieder des Vereins sind in vielen unterschiedlichen Berufsfeldern tätig. Dazu zählen Personen aus dem Geschäfts- und Finanzbereich, Personen aus juristischen, medizinischen, psychologischen, seelsorgerischen und anderen Bereichen mit Beratungshintergrund sowie Personen mit technischem und IT-Hintergrund. Alle Mitglieder und Kooperations-Partner*innen unterstützen ehrenamtlich die Tätigkeit des Vereins. 

Der ehrenamtliche Verein ist allein auf Mitgliedsbeiträge und auf Spenden angewiesen. Für viele Zwecke gibt es von Stiftungen und anderen Organisation bestimmte Fördermittel. Da der Verein jedoch eine Nische füllt und vermisste Personen keine Lobby haben, gibt es so gut wie keine Stiftungen oder Förderungen. Insofern ist es sehr schwierig an Fördermittel zu kommen. Um eine Beratung im geschützen Rahmen zu ermöglichen, sind deshalb Räume angemietet worden, zudem möchten wir die Angehörigen wieder auf einen guten Weg bringen und das Wochenende einladen. Hier entstehen z.B. Hotelkosten und Kosten für gemeinsame Unternehmungen.