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Auszug aus Reisebericht Februar 2024 von Enock Chota

Katharina Chota
Katharina Chota schrieb am 04.05.2024

Wir wurden von 3 Kirchen und dem Bildungsbeauftragten von Mbala, der für 60 Schulen vor Ort zuständig ist, eingeladen. 

Die Fahrt dorthin, mitten in der Regenzeit, war für mich persönlich eine Herausforderung, für meine mitreisenden Gäste aber ein aufregendes Abenteuer. Sie interessierten sich natürlich durchweg für „LLL“ (Land, Leute, Landschaft). Nach 23 Stunden Fahrtzeit und unzähligen Ausweichmanövern um Schlaglöcher herum, kamen wir gegen Mitternacht entkräftet und glücklich an. 

Am nächsten Tag erwartete uns dort eine scheinbar planlose Organisation. Viele Pläne konnten wir zwar umsetzen, aber einige waren wir auch los – „Plan-los“. Wir brauchten viel Geduld und Gelassenheit. Der erste Workshop mit den 60 privaten Schulen und den 3 Kirchen war ein voller Erfolg. Nachdem wir von den Vorzügen des Offline – E – Lernens und der E – Bibliothek erzählt hatten und viele interessierte Fragen beantwortet hatten, bauten wir zügig das System auf und vernetzten einige Geräte für die Demonstration. Die Reaktionen waren durchweg positiv und das Interesse groß. Mit von der Partie waren auch einige Vertreter der sambischen Armee. 

Am Folgetag waren wir beim Bildungsbeauftragten in seinem Büro für ein Erstgespräch eingeladen. Er bedankte sich sehr für unsere Mühe und empfahl uns einen Ausflug zu einem Mahnmal inmitten von Mbala. Dort haben deutsche Soldaten nach dem Krieg ihre Waffen in den nahegelegenen Fluss geworfen – ein Stück deutsche Geschichte auf der anderen Seite der Erde. 

Nachmittags folgte der große Workshop mit 60 Schuldirektoren. Die Sitzung leitete der Bildungsbeauftragte selbst. Wieder hörten wir wieder viel Lob über die Möglichkeiten des Bildungssystems. Zusätzlich zur E-Bibliothek konnten wir den Einsatz von 3-D Druckern vorführen und einen möglichen Einsatz in der schulischen Bildung schmackhaft machen. Darauf folgte ein Referat über den Einsatz von KI und die Möglichkeiten, diese in den Schulen zu nutzen. Wir ermutigten die Lehrer, sich ernsthaft damit zu befassen, um den Anschluss nicht zu verpassen, was sich damit in der Welt alles ermöglichen lassen wird.  Unser Auftrag vom EC² ist es je eben, Chancengleichheit zu schaffen und Wissen und Technologien Benachteiligten zugänglich zu machen.  Und gerade diese Orte, weit weg von großen Zentren, brauchen diese Angebote dringend, um nicht digital abgehängt zu werden, wie es zurzeit leider normal ist. 

Im Anschluss besuchten wir noch eine Inklusionsschule, in der Blinde und Albinos zusammen lernen können. Albinos haben oft Sorgen mit ihrer empfindlichen Haut, aufgrund von fehlendem Lichtschutz, was auch zu Schäden an den Augen führen kann. Und in Mbala ist die Sonne besonders intensiv, was es den Betroffenen nicht leichter macht. Wir hatten viel Sonnenschutzcreme und UV-Schutzbrillen im Gepäck aus Deutschland und konnten dies, zusammen mit einigen Spielzeugen den Kindern überreichen. Hoffentlich reicht die Menge um ein Jahr damit abzudecken. Die Schule ist auch ein Internat, die Kinder wohnen auch dort. Und es fehlen einige grundlegende Gebrauchsgegenstände wie gute Sanitäre Einrichtungen, Bettwäsche, Matratzen, Radio und TV etc. Unser EC² E-Bibliothek haben wir natürlich auch hier installiert und dazu ein paar Geräte gespendet. Es werden noch mehr Laptops gebraucht, aber erstmal läuft das System. Ein besonders Anliegen der Schule ist es, eine Mauer um das Gelände der Schlafräume zu bauen, damit besonders die Albino Kinder vor gelegentlichen Überfällen geschützt werden können. Es gibt immer wieder Menschen, die den Albinos etwas antuen wollen, ob aus Aberglaube oder Angst vor dem Anderssein. Für mich selbst bleibt dies eine wichtige Erinnerung an die Reise. Diese Kinder brauchen so viel Schutz und das meiste ist mit wenig Auffand zu lösen.