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Gesichter der Straße

Bruder Michael Wies
Bruder Michael Wies schrieb am 21.11.2024
Hektik und Individualismus prägen unseren Alltag.
Dadurch werden Menschen am Rande unserer Gesellschaft leider häufig übersehen. Zu diesen Übersehenen gehören auch obdachlose und von Armut betroffene Menschen. In Frankfurt nutzen bis zu 180 von ihnen das Frühstücksangebot des Franziskustreffs – an nur einem Morgen.



Ihre Geschichten zu hören und ihnen ein Forum zu bieten, ist von entscheidender Bedeutung. Für sie selbst. Und für uns alle. Denn die Erzählungen von Mitmenschen in Not bringen ihre besonderen Lebenswege zum Vorschein, hinter Statistiken oder anonymen Gesichtern. Machen sichtbarer: Obdachlose Menschen gehören zu uns. Sie sind Teil unserer Gesellschaft.

Hinzusehen und zuzuhören: Das bedeutet auch, ihnen die Hand zu reichen. Um als Gesellschaft zusammenzurücken. Niemanden zurückzulassen. Ein Bewusstsein, das für viele Betroffene auch den Weg zurück erleichtert.

"Es kann jeden treffen." sagt Andy. Er lebt im Wald und auf den Straßen Frankfurts. Und Linus versucht noch zu verstehen, wie er vor Monaten alles verlieren konnte: „Das hätte ich mir nicht vorstellen können, aber dass das dann so schnell geht, dieser Abstieg…“

Gegenüber obdachlosen Menschen sind Vorurteile immer noch weit verbreitet. Um diese abzubauen, hilft es, ihre Geschichten weiterzuerzählen. Zu zeigen: Obdachlosigkeit kann jeden treffen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Und liegen oft außerhalb der Kontrolle der Betroffenen.

Mehr Sichtbarkeit schaffen
In den vergangenen Jahren entstanden einige Beiträge, in denen Gäste des Franziskustreffs selbst zu Wort kommen. Um ihnen zu Sichtbarkeit zu verhelfen, sind die Kurzfilme aus unserer Mediathek umgezogen. Jetzt thematisch gebündelt auf einer eigenen Seite auf unserer Homepage unter:  Gesichter der Straße

Damit bringt der Franziskustreff auch online Menschen aus den verschiedenen Lebensrealitäten zusammen. Mit der Chance, einander (besser) zu verstehen.

Das Erzählen und Zuhören von Geschichten obdachloser Menschen macht einen Unterschied. Es ist ein Akt der Menschlichkeit und Solidarität. Indem wir ihre Stimmen hören, können wir gemeinsam Wege finden, um Obdachlosigkeit zu bekämpfen und eine gerechtere und mitfühlendere Gesellschaft zu gestalten. 

Wir danken allen, die mit ihrer Spende Perspektiven schenken.
Gemeinsam helfen.