Jede dritte Frau erlebt in ihrem Lebensverlauf physische, psychische oder sexualisierte Gewalt. Das wollen wir ändern! Wir sind überzeugt: Prävention ist der nachhaltigste Gewaltschutz, den wir bei Frauenhauskoordinierung leisten können.
Prävention ist ein Langzeitprojekt, bei dem nicht mit schnellen, aber dafür nachhaltigen Erfolgen für die gesamte Gesellschaft zu rechnen ist. Was wir heute in evidenzbasierte, fachlich informierte Prävention investieren, sparen wir später um ein Vielfaches in den Folgekosten von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein.
Es ist nicht nachhaltig, nur Schadensbegrenzung zu betreiben. Um auch die Ursachen des Problems anzugehen, haben viele Frauenhäuser und Beratungsstellen bereits Präventionskonzepte und -materialien entwickelt, die sie bspw. in KITAs oder Schulen erfolgreich anwenden. Dazu zählen beispielsweise öffentliche Aufklärungskampagnen zu Gewalt und deren Folgen oder auch Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Frauen. Durch Vorträge sensibilisieren Mitarbeiter*innen von Frauenhäusern oder Beratungsstellen außerdem Fachkräfte des Gesundheitswesen, Polizei und Justiz und bilden Lehrkräfte weiter.
Aber: Um Gewaltprävention flächendeckend umzusetzen, reichen vereinzelte Maßnahmen nicht aus. Wirksame Prävention muss langfristig und vernetzt stattfinden, um nachhaltig Veränderungen zu bewirken. Finanzielle und personelle Ressourcen im Frauengewaltschutz sind jedoch sehr begrenzt. Präventionsmaßnahmen können deshalb häufig nur räumlich und zeitlich stark begrenzt umgesetzt werden. Vielen Einrichtungen fehlt Zeit und Geld, um eigene Konzepte zu entwickeln oder sich mit der Präventionsarbeit anderer zu vernetzen.
Frauenhauskoordinierung möchte im Rahmen des geplanten Projekts „Gewaltprävention: Vorsorge ist besser als Nachsorge“ bestehende Konzepte und Materialien aus der Fachpraxis sammeln und allen Mitarbeiter*innen des Hilfesystems als digitalen Wissenspool zur Verfügung stellen. In Online-Workshops sollen sich Mitarbeiter*innen von Frauenhäusern und Beratungsstellen aus ganz Deutschland außerdem austauschen und von Expert*innen der Gewaltprävention beraten lassen können. Wir wollen den 270 Frauenhäusern und 300 Beratungsstellen in unserer Mitgliedschaft ermöglichen, Synergieeffekte bestmöglich zu nutzen.
Somit kommen wir gemeinsam unserem Ziel näher: In einer Gesellschaft zu leben, in der geschlechtsbasierte Gewalt nicht länger zum Alltag gehört.
Um unser Projekt für einen nachhaltigen Gewaltschutz umzusetzen, brauchen wir eure Unterstützung!