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Von Mitte Januar bis Anfang März 2025 war eine kleine Delegation unseres Netzwerks in Mali und Burkina Faso unterwegs. Im Mittelpunkt stand unsere Arbeit, unter anderem mit den Mitstreiter:innen der bäuerlichen Basisgewerkschaft COPON. Gleichzeitig ging es auch darum, die aktuellen politischen Vorgänge im Sahel besser zu verstehen. In der hiesigen Öffentlichkeit dominiert meist die Kritik an dem, was im Sahel passiert, vor allem am Vorgehen der Militärregierungen in Mali, Niger und Burkina Faso. Doch viele jener Menschen, die unsere Delegation getroffen hat, sehen das anders – ganz gleich, ob es sich um Bauern und Bäuerinnen, NGO-Mitarbeiter:innen oder Wissenschaftler:innen handelt. Nur die wenigsten stellen in Frage, dass die derzeitige Lage schwierig ist, viele benennen auch Fehlentwicklungen oder gebrochene Versprechen. Und doch ist die Unterstützung für die aus Putschen hervorgegangenen Militärregierungen weiterhin sehr groß – einfach deshalb, weil vor allem ihnen zugetraut wird, langfristig einen Wandel zum Besseren anstoßen zu können bzw. damit schon begonnen zu haben. Ob es tatsächlich so sein wird, wird erst die Zukunft zeigen. Unser Mitstreiter Olaf Bernau, der auch an der Delegation beteiligt war und der 2022 das Buch Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte veröffentlicht hat, beobachtet die Entwicklungen ebenfalls. Von ihm wird im Herbst 2026 ein Buch zum Sahel erscheinen, dessen vorläufiger Arbeitstitel "Ambivalente Dekolonisierung. Der Sahel und die Entzauberung der westlichen Weltordnung" lautet (erneut bei C.H.Beck). Bis dahin wird sich Olaf bemühen, in Zeitungsbeiträgen sowie sozialen Medien (X und Facebook) die Vorgänge im Sahel zu dokumentieren. Denn wie sich die Erschließung der 200 Hektar in den nächsten 2 bis 3 Jahren entwickeln wird, dürfte auch von den allgemeinen Entwicklungen unter anderem in Mali abhängen.
P.S. Das Bild zeigt jenen Ort in Burkina Faso, wo Thomas Sankara am 15.10.1987 ermordet wurde. Für die aktuellen Veränderungen im Sahel spielt Sankara eine zentrale Rolle - denn seine kurze und in vielerlei Hinsicht sehr erfolgreiche Regierungszeit 1983 bis 1987 gilt vielen Menschen im Sahel als Beweis dafür, dass die "Dinge" auch besser laufen können - vorausgesetzt, es gibt einen gemeinsamen bzw. mehrheitlich getragenen Willen, an einer besseren Zukunft für alle zu arbeiten.