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Extrem verwahrloste und tote Tiere in Wohnung bei München entdeckt

Ingrid Pavic
Ingrid Pavic schrieb am 05.12.2024



Ein Bild des Grauens hat sich vergangenen Freitag in einer Doppelhaushälfte in München offenbart. Ein Schornsteinfeger habe zuvor bei einer Routineuntersuchung den schrecklichen Zustand der Wohnung bemerkt und diesen unverzüglich gemeldet. Unser Einsatzteam wurde zwar vorgewarnt, dass sich viele verwahrloste Tiere sowie Kadaver in der Wohnung befänden, doch das tatsächliche Ausmaß war weitaus schockierender. 


 
Schon vor dem Haus kam unseren Tierschutzinspektoren ein widerlicher Gestank entgegen. Selbst der Garten war bereits verkotet, der Vorbereich des Hauses unordentlich. Im Haus zeigte sich dann das ganze Bild der Verwahrlosung. Alle Zimmer, inklusive der noch bewohnten Bereiche, waren übersät mit Tierkot. Katzenklos waren überfüllt mit Fäkalien und die Möbel wirkten bereits vergammelt. Zwischen all dem Unrat wurden immer wieder Katzenleichen gefunden, manche waren noch nicht lange tot, bei anderen war nur noch Fell oder Skelett erkennbar.



Unsere Inspektoren gelangten über eine stark verschmutzte Treppe mit Kadaverresten in einen stockdunklen Keller. Der eigentliche Boden des Kellers war nicht zu sehen, da von Kot, wie auch leeren Futterschälchen bedeckt. Schon auf dem Weg sah man immer wieder verfilzte Perserkatzen in Verstecke fliehen, aus welchen sie die Fremden misstrauisch beobachteten. Im Keller befand sich ein kleiner, schwarzer Pudel in einer offenen aber verdreckten Box. Der kleine Hund bellte, konnte die Box aber nicht verlassen. Der erste Verdacht der Tierschützer, dass das abgemagerte Tier zu krank sei zu laufen oder verletzt, bestätigte sich zum Glück nicht. Der Pudel wurde sofort in die Münchner Tierklinik gebracht und dort von zahlreichen Filzplatten befreit, die ihm nicht nur den Kotabsatz blockiert hatten, sondern auch die Bewegung der Beine. Dort wird die 1-jährige Hündin nun liebevoll gepäppelt, da sie sich mit der Nahrungsaufnahme noch schwertut.



Im Wohnküchenbereich befanden sich zwischen Kot, zerfallenen Möbeln und toten Katzen drei weitere Pudel und ein Chihuahua. Wasser war nirgendwo zu sehen. Der Chihuahua wurde zusammen mit sieben lebenden Perserkatzen zur Pflege in das Tierheim München verbracht.  Bei ihnen allen waren die Krallen tief in die eigene Haut eingewachsen. Die Perserkatzen litten zudem unter extremen Filzplatten, so dass sie teilweise keinen Kot absetzen konnten und schwere, eitrige Entzündungen darunter hatten. Drei Pudel und eine Katze wurden anderweitig untergebracht.  Wie es mit den Tieren nach ihrer Genesung weitergeht und ob sie in neue Familien vermittelt werden können, muss vom zuständigen Amt erst noch entschieden werden.

Der desolate Gesundheits- und Pflegezustand der geretteten Tiere wirft hohe Kosten auf. Um diese zu tragen, bitten wir um finanzielle Unterstützung. Denn wie auch in diesem Fall, sind wir auf Eure Hilfe angewiesen.
Danke jedem einzelnen für seine Unterstützung. 







So grausam diese Bilder auch sind und unserem Außendienstteam gewiss nicht so schnell aus dem Gedächtnis verschwinden werden, so sehr sind wir auch von der verzweifelten Lage des Tierhalters betroffen. Wo der Mann nicht mehr in der Lage war, sich selbst zu helfen, um Hilfe zu fragen geschweige denn die Verantwortung für andere Lebewesen weiter zu tragen, stellt sich uns die Frage, warum ihm niemand in der Umgebung geholfen hat. Hätte nur eine Nachbarin, nur ein vorbeilaufender Passant früher den Tierschutz oder ein Amt informiert, so hätte man viele Tierleben retten können.
Wir bitten alle, die Zustände bemerken, welche auf eine Notlage von Mensch oder Tier hinweisen, aus tiefstem Herzen: Schauen Sie nicht weg, bieten Sie Hilfe an, greifen Sie ein, melden Sie Missstände, denn vielleicht braucht jemand Unterstützung. Wir möchten uns an dieser Stelle, auch im Namen der Tiere, bei dem Schornsteinfeger bedanken, ohne den sicher noch mehr Tiere hätten sterben müssen.

Wir brauchen Eure Hilfe um helfen zu können!