Jahresbericht 2020
Lichtblick Hasenbergl betreut rund 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 5 Monaten und 25 Jahren aus sozial schwachen Familien. Das Angebot beginnt mit Mutter-Kind-Gruppen und einem Kindergarten, begleitet durch die gesamte Schulzeit bis zum Abschluss, hilft den Jugendlichen in eine Ausbildung und steht ihnen stützend zur Seite, bis sie sicher im Beruf angekommen sind. In einem angegliederten Familienzentrum erhalten Mütter und Väter Hilfe bei der gesunden Versorgung ihrer Kinder, bei der Bewältigung ihres Alltags und bei der Existenzsicherung.
Das Jahr 2020 war vor allen Dingen durch die Corona-Krise gekennzeichnet, die die belasteten Familien ganz besonders hart getroffen hat. Enge, dunkle Wohnungen, finanzielle Sorgen, Angst vor der Ansteckung (viele Eltern sind gesundheitlich vorbelastet) und der Wegfall der Tagesstruktur durch die Schließung von Schulen und Kitas führten zu Stress und Überlastung. Viele der bildungsfernen Mütter waren mit dem Homeschooling völlig überfordert und in den meisten Familien fehlt die technische Ausstattung, um am digitalen Lernen teilzunehmen. Wir haben sofort nach Ausbruch der Pandemie ein Notruftelefon eingerichtet und per Handy und den sozialen Medien Kontakt zu unseren Familien gehalten. Täglich erhielten sie per WhatsApp verständliche Erklärungen zu den Hygiene- und Verhaltensrichtlinien, Betreuungstipps für die Kinder und wurden zum „Durchhalten“ motiviert. Alleinerziehende, isolierte Mütter und besonders bedürftige Familien haben wir mit Lebensmittelpaketen, Fieberthermometern, Medikamenten und Masken versorgt.
Bereits in den ersten Wochen mussten Notgruppen eingerichtet werden, in denen 31 Kinder mit Gefährdungsmeldungen betreut wurden. Ab dem Zeitpunkt, an dem Einzelkontakte im Freien erlaubt waren, haben wir angefangen, täglich 60 Schulkinder oder Jugendliche auf Balkon, Terrasse und Garten jeweils 90 Minuten zu beschulen, damit die Lücken im Stoff nicht zu groß wurden. Ab Mai konnten wir unsere Kinder stufenweise wieder regulär betreuen, allerdings mussten wir aufgrund des Wechselbetriebs in den Schulen doppelte Betreuungszeiten gewährleisten, was unter Corona-Auflagen eine große logistische und personelle Herausforderung darstellte.
Im September sind wir motiviert in ein neues Kindergarten- und Schuljahr gestartet. Im pädagogischen Bereich lag das besondere Augenmerk auf dem Aufholen der schulischen Defizite und der Intensivierung des digitalen Trainings. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, übten alle Kinder und Jugendlichen, sich in Videokonferenzen einzuwählen, Lernplattformen zu nutzen, Informationsquellen zu überprüfen und Informationen aus dem Internet kritisch zu hinterfragen. Im Herbst wurde nochmals intensive Aufklärung geleistet, was Corona genau ist und wie man sich zu verhalten hat. Frühzeitig wurde neues Schulmaterial und warme Kleidung an die Familien ausgegeben. Dank eines dezidierten Hygieneplans erreichten wir im Dezember „Corona-frei“ im Vollbetrieb die Weihnachtsferien. Auf den zweiten Lock Down im Januar sind wir sehr gut vorbereitet, da wir aus den Erfahrungen des Frühjahrs wissen, was die Familien benötigen.
Mit den Behörden ist abgeklärt, dass der Lichtblick „zur Abwendung von Gefährdungs-situationen“ im Januar auch weiter arbeiten darf, wenn Kitas und Schulen wieder geschlossen sind. Unser Team ist hoch motiviert, unsere Kinder, Jugendlichen und Familien durch die Krise zu begleiten und wir bedanken uns bei betterplace und allen Spendern, dass Sie uns dabei unterstützen.
EIN HERZLICHES DANKESCHÖN!
Johanna Hofmeir, Leitung 





