Unser Projektstandort ist durch einen besonderen kulturellen und ethnischen Mix geprägt, zunehmend aber auch von Gentrifizierung. Armut wächst auch in Deutschland und bedeutet oft zugleich Bildungsarmut und damit doppelte Benachteiligung – ein Teufelskreis. Unser Projekt spricht vor allem junge Menschen aus sozial schwächeren Familien und aus zugewanderten bzw. geflüchteten Familien an, aus Familien, in denen für Bildung oft sowohl Geld als auch Motivation fehlen. Viele ihrer Kinder haben hier Deutsch nur als Zweitsprache gelernt und daher Defizite, die sie die gesamte Schulzeit über „mitschleppen“. Auch andere nötige Kompetenzen werden offenbar weder in der Schule noch Zuhause ausreichend vermittelt. Perspektivlosigkeit, Resignation, wachsende Aggression bis hin zu offener oder subtiler Gewalt sind die Folgen. So machen etwa immer mehr Kinder und Jugendliche Mobbingerfahrungen in Schule oder Freizeit. Vorurteile wachsen, doch nicht der Wille zur Integration. „Besser fair“ will positive Impulse setzen, Perspektiven schaffen, Konflikte abbauen, Entwicklungen ermöglichen. Es geht darum, Fragen der eigenen Identität zu stellen und eine lösungsorientierte Auseinandersetzung mit Werten wie Fairness, Respekt und Toleranz zu bewirken – aber auch ganz konkret deutsche Sprachkenntnisse zu verbessern und den Anschluss nicht zu verpassen. Ein neuer Aspekt unserer Projektarbeit ist die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung. Sie sind in großer Zahl in unmittelbarer Nähe unseres Hauses in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof untergebracht. Zur Integration und guten Nachbarschaft beitragen will die gelbe Villa vor allem mit kreativen Mitteln, indem die Heranwachsenden etwa mit Videos, Raps, Theater- oder Musikstücken in „ihrer Sprache“ sprechen, Erfolgserlebnisse haben, Öffentlichkeit bekommen. So vermitteln wir neben Selbstwertgefühl auch Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. Unsere Aktivitäten sprechen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren an und sind bewusst kostenfrei.