Heliumballons - bitte nicht fliegen lassen
Liebe Tierfreunde,
ein Luftballonstart sieht toll aus – transportiert aber gefährlichen Müll in die Umwelt.
Kinder lieben Heliumballons. Den Kopf weit im Nacken, fasziniert von den bunt tanzenden Flecken am Himmel schauen sie ihnen hinterher – ein schöner Augenblick. Die Luftballons werden zu winzigen Punkten, bald schon sind sie ganz aus dem Blickfeld geflogen. Doch verschwunden sind sie nicht: Als Müll kehren sie unkontrolliert und unbeachtet wieder zur Erde zurück, landen oft Hunderte von Kilometern weiter in Wiesen und Wäldern, in Flüssen und Meeren – und werden völlig unnötig zur Gefahr für Tiere.
Bild (c) Nacho/Flickr
Bei Festen und Feiern, zu Hochzeiten, Jubiläen oder Neueröffnungen steigen in der ganzen Welt täglich tausende von Luftballons in den Himmel. Die Menschen freuen sich für einen kurzen Augenblick – und haben schlicht kein Bewusstsein für die Folgen, die über Jahre fortbestehen können.
Kaum jemand würde wohl eine Handvoll kaputte Luftballons absichtlich in den Wald oder in einen See werfen – bei Luftballonwettbewerben ist es aber genau das, was passiert. Jeder Ballonstart trägt unkontrolliert gefährlichen Müll in die Welt.
Vögel, Meeresbewohner und viele andere Tierarten leiden unter den bunten Fetzen. Sie verheddern sich in den angeknüpften Schnüren oder verwechseln Kautschukteile mit Nahrung und verschlucken ganze Ballons. Der zähe Kunststoff kann nicht verdaut werden, und reichert sich nach und nach im Magen oder Darm der Tiere an – bis diese jämmerlich verhungern.
Bild (c) Florida Fish and Wildlife conservation Commission
Ballons aus synthetischem Gummi zersetzen sich langsam und enthalten Giftstoffe. Ihre zu Mikropartikeln zerfallenen Überreste bleiben über Jahrhunderte in der Umwelt erhalten. Doch auch die viel gelobten als „biologisch abbaubar“ beworben Luftballons aus Naturkautschuk sind problematisch. Das Verrotten kann trotzdem viele Monate bis hin zu Jahren dauern. Genug Zeit für die schlappen Ballons, großen Schaden in der Tierwelt anzurichten.
Bild (c) Pam Bedsole
Bitte helfen Sie, dieser völlig unnötigen Gefahr für Tiere und Umwelt ein Ende zu setzen.
Sie haben von einem geplanten Ballonstart gehört? Dann werden Sie aktiv! Bitten Sie den Veranstalter, vom Start der Ballons abzusehen, beispielsweise mit unserem Musterbrief. Oder schicken Sie uns die entsprechenden Infos, damit wir aktiv werden können.
Für Luftballonstarts gibt es übrigens viele einfache, schöne und nachhaltige Alternativen, einige Anregungen finden Sie hier.
Mit besten Grüßen
Birgit Braun