Mit Erdnusspaste gegen Mangelernährung: Die Erfolgsgeschichte von Adut
Wenn ein Kind akut mangelernährt ist, bedeutet das häufig Lebensgefahr. Es braucht rasche, wirksame Hilfe. Mit einer Behandlung mit Erdnusspaste, die UNICEF in vielen Teilen der Welt anwendet, geht es den Kindern in der Regel innerhalb von acht Wochen erheblich besser. Doch wie geht es danach weiter? Wirkt die Hilfe nachhaltig?
Um das zu erfahren, begleiten wir Adut aus dem Südsudan. Das Mädchen litt an Mangelernährung und bekam Hilfe von UNICEF. Danach haben unsere Kolleg*innen vor Ort Adut mehrfach besucht und festgehalten, wie es ihr geht.
Und diese gute Nachricht müssen wir mit Ihnen teilen: etwa zwei Jahre nach dem Abschluss ihrer Behandlung hat Adut nochmal große Fortschritte gemacht! Sie isst jetzt drei Mahlzeiten am Tag, spielt viel und ist ein aktives, aufgewecktes Mädchen.
Doch das war nicht immer so – hier ein Rückblick:
Adut wird von ihrer älteren Schwester Lydia getröstet, im Hintergrund sitzt ihre Mutter Angeline. Adut war zu diesem Zeitpunkt zu schwach zum Laufen. © UNICEF/UN0344869/Wilson
„Die anderen Kinder in ihrem Alter rennen wild durchs Dorf. Aber Adut macht nicht einen Schritt, ohne dass jemand ihre Hand hält." In diesen Worten steckten all die Sorgen, die sich William Deng um seine Tochter Adut machte. 14 Monate war das Mädchen damals alt. Und konnte nicht alleine laufen."
Aduts Körper war nicht richtig entwickelt, sie hatte nicht die Fähigkeiten, die ein 14 Monate altes Mädchen haben sollte. Der Grund: Adut litt an schwerer akuter Mangelernährung.
Sie wollte nicht essen, war schwach und viel zu leicht für ihr Alter. Zudem wurde Adut schnell krank, hatte oft Fieber und Durchfall. Genau das macht Mangelernährung lebensgefährlich: Der geschwächte Kinderkörper ist nicht mehr in der Lage, selbst leichte Krankheiten zu bekämpfen.
Als es Adut immer schlechter ging, machten sich ihre Eltern Sorgen um ihr Leben. „Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Früher hat sie gut gegessen, doch jetzt verweigert sie jeden Bissen und wird immer schwächer", sagte Aduts Vater. „Ich denke an nichts anderes als daran, wie ich ihr helfen kann."
Schließlich brachten die Eltern Adut in ein UNICEF-Ernährungszentrum. Dort gaben die Helferinnen und Helfer ihr Erdnusspaste. Acht Wochen lang aß Adut jeden Tag etwa drei Päckchen der kalorienreichen, mit Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien angereicherten Spezialnahrung.
Mit einem Messband für den Armumfang können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ernährungszentrum schnell erkennen, ob ein Kind mangelernährt ist. Aduts Armumfang liegt im roten Bereich – sie ist akut mangelernährt. © UNICEF/UN0344905/Wilson
Woche 1: Adut bekommt von ihrer Mutter kalorienreiche Spezialnahrung, um sie wieder aufzupäppeln. © UNICEF/UN0344889/Wilson
Woche 5: Anhand des Messbands ist zu erkennen, dass Adut auf dem Weg der Besserung ist. © UNICEF/UN0344925/Wilson
Woche 8: Adut geht es schon deutlich besser – sie erkundet laufend ihre Umwelt. © UNICEF/UN0344928/Wilson
Woche 8: Und auch ihr wunderbares Lächeln ist zurückgekehrt. © UNICEF/UN0344938/Wilson
Und wie ging es für sie und ihre Familie weiter?
„Bei unserem letzten Besuch war sie noch etwas wackelig auf den Beinen. Aber jetzt rennt sie mit den anderen Kindern im Dorf um die Wette", berichtet UNICEF-Mitarbeiterin Helene Sandbu Ryeng von ihrem Wiedersehen mit Adut ein halbes Jahr später.
Körperlich hat sich das Mädchen sehr gut erholt. Nun geht es darum, dass sich auch seine kognitiven Fähigkeiten gut entwickeln. Für die Ausbildung des Gehirns sind die ersten 1000 Tage im Leben eines Kindes entscheidend. Während dieser Phase war Adut lange krank – umso wichtiger ist es nun für sie, dass sie gut gefördert wird. Von UNICEF hat sie Lernspiele bekommen, die die Entwicklung ihres Gehirns fördern. Adut macht gute Fortschritte.
Nach 6 Monaten: Adut spielt vor dem Haus mit ihren Geschwistern und Freunden. © UNICEF/UNI320774/Ryeng
„Adut ist geradezu rechthaberisch geworden", lacht ihr Vater William Deng. „Sie mag es gar nicht wenn ich ihr sage, was sie tun soll, zum Beispiel im Haushalt helfen." Manchmal anstrengend für die Eltern – aber insgesamt ein sehr gutes Zeichen. „Eine schmollende Adut ist uns allen tausendfach lieber als die kränkliche, schwache Adut von vor acht Monaten!"
Nach 6 Monaten: Adut hat keine Lust, Wasser zu holen und schmollt – „Eine schmollende Adut ist uns allen tausendfach lieber als die kränkliche, schwache Adut von vor acht Monaten!" lacht ihr Vater.
© UNICEF/UNI320800/Ryeng
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