Seit dem Jahr 2015 ertranken bei ihrer Flucht über die zentrale Mittelmeerroute mindestens 11.600 Menschen. Wie hoch die Dunkelziffer ist, können wir nur erahnen. Trotzdem übernimmt Europa keine Verantwortung für dieses unbeschreibliche Leid an ihren Außengrenzen. Es existieren keine staatlichen Seenotrettungsprogramme. Gleichzeitig wird humanitäre Hilfe kriminalisiert.
WIR WOLLEN NICHT TATENLOS DABEI ZUSEHEN.
JUGEND RETTET ist ein Netzwerk junger Europäer*innen. Gemeinsam haben wir 2016 ein Schiff gekauft und umgebaut. Damit machten wir das, was die Regierung nicht schafft - die Rettung von Menschen aus Seenot.
Mit unserem Schiff, der IUVENTA, retteten wir fast zwei Jahre lang Menschen aus Seenot. Insgesamt konnten unsere Crews mehr als 17.000 Menschen vor dem Tod bewahren.
Am 1. August 2017 beorderte die italienische Seenotrettungsleitstelle die IUVENTA nach Lampedusa. Anschließend wurde sie von italienischen Behörden präventiv beschlagnahmt.
Ende Juni 2018 wurde bekannt, dass gegen 10 Crewmitglieder der IUVENTA wegen “Beihilfe zur illegalen Einwanderung” ermittelt wird.
Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 20 Jahre Haft und eine Geldstrafe von mehreren 100.000 Euro.
KRIMINALISIERUNG DER SEENOTRETTUNG
Das Ziel der europäischen Migrationspolitik ist, den humanitären Korridor zu schließen. Die Situation eskalierte in einer Kriminalisierungskampagne durch Politik und Medien, die uns fälschlicherweise der Zusammenarbeit mit Schleppern beschuldigt.
Unsere Rettungsmissionen berufen sich jedoch auf internationales Seerecht, beruhen auf den international anerkannten humanitären Prinzipien und wurden zudem von der zuständigen Leitstelle in Rom koordiniert.
Mit der Absicht, die Festung Europa an ihren Außengrenzen noch brutaler abzuschotten, verwendet die italienische Staatsanwaltschaft Aussagen und Vorwürfe aus rechtsextremen Kreisen. In der politisch motivierten Kampagne gegen die NGOs werden u.a. zweifelhafte Beweise aus dem Umfeld der rechtsextremen Identitären Bewegung verwendet.
Für die Spenden bedeutet dieser Umstand, dass wir zur Zeit Kostenpunkte abdecken müssen, die nicht konkret mit der Umsetzung von Rettungsmissionen, jedoch aber mit politischer und rechtlicher Arbeit zu tun haben. Wir brauchen deine Unterstützung bei Anwaltskosten, Übersetzungen, Kosten für die Werft in Trapani, sowie bei politischen Aktionen und bildungspolitischen Veranstaltungen.
Für den Fall, dass die Kosten für den Rechtsanwalt erstattet werden, werden die nicht benötigten Spendengelder für einen anderen satzungsgemäßen gemeinnützigen Zweck von JUGEND RETTET eingesetzt.
Wir danken dir für dein Vertrauen in unserer Arbeit und hoffen, dass du uns weiterhin unterstützt bei der Durchsetzung fundamentaler Rechte - Jeder Mensch verdient die Rettung aus Seenot!