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Neues aus dem Amazonas-Regenwald

Andrea S.
Andrea S. schrieb am 12.09.2017

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Das mutige Volk der Kichwa  aus der Regenwald-Gemeinde Sarayaku macht sich seit Jahrzehnten für den Regenwaldschutz stark. Unter dem Amazonas-Regenwald schlummern große Erdölvorkommen, doch würde deren Förderung den Regenwald zerstören. Straßenbau, Probebohrungen und die Erdölförderung in angrenzenden Gebieten sind eine Gefahr für die einzigartige Artenvielfalt in Sarayaku und damit für die Lebensgrundlage der Kichwa. Um dies zu verhindern, entwickelten die Kichwa ein Konzept mit einer Fülle von Schutzmaßnahmen, darunter zum Beispiel die „Lebenslinie“.

Die Lebenslinie setzt ein blühendes Zeichen
Entlang der Grenze von Sarayaku und an spirituellen Orten im Regenwald werden blühende Bäume und Heil- bzw. spirituell wichtige Pflanzen angepflanzt, die im botanischen Garten der Gemein­de (Sacha Ruya) herangezogen werden. Diese „Lebenslinie“ ist für die Kichwa ein wichtiges Symbol, mit dem sie gemäß ihren Traditionen ihren Anspruch auf die Selbstverwaltung ihres Territori­ums zeigen. Nach mehreren mehrtägigen Arbeitseinsät­zen, um bestehende Pflanzpunkte zu pflegen, sowie neue Pflanzpunkte anzulegen, besteht die Lebenslinie aktuell aus 18 Pflanzpunkten entlang der Grenze von Sarayaku, sowie sechs Pflanzpunkten an strategisch wichtigen oder heiligen Orten. Sieben weitere Pflanzpunkte sind noch geplant.

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Die Logistik für diese Expeditionen tief in den Regenwald ist eine wirkliche Herausforderung, denn die Setzlinge können nur zu Fuß oder per Boot trans­portiert werden. Bei diesen Gelegenheiten wird das Gebiet von Sarayaku auch erstmalig genau vermes­sen. Alle Pflanzpunkte werden mit GPS-Daten in den Karten vermerkt. Immer wieder müssen Grenzstrei­tigkeiten mit den Nachbarn gelöst werden. Besonders schwierig ist das, wenn in benachbarten Gebieten große Infrastruktur-, Bergbau- oder Erdölprojekte ge­plant sind, die auch den Regenwald und die Gewässer von Sarayaku beeinflussen könnten.

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Die „Kaskiruna“ von Sarayaku
Der Regenwald im Territorium von Sarayaku ist zwar in erster Linie von außen durch Straßenbau- oder Erdölprojekte gefährdet. Aber auch die Gemeinde selbst kann viel für den Schutz ihrer Lebensgrundlagen tun. Darum haben die Kichwa z.B. Jagdverbotszonen und Schonzeiten für bestimmte Wildtierarten festgelegt. Ob sich alle an die gemein­schaftlich aufgestellten Regeln halten, überwachen die Waldwächter, die "Kaskiruna". Sie sind auch für den Schutz der Gemeindegrenzen zuständig und übernehmen das Artenmonitoring im Schutzgebiet. Ihre Rechte und Pflichten sowie die Bezahlung wurden auf mehreren Gemeindeversammlungen von der gesamten Gemein­schaft festgelegt. So wird gleichzeitig sichergestellt, dass die Waldwächter von allen als Instanz zur Über­wachung der natürlichen Ressourcen von Sarayaku akzeptiert und respektiert werden.

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Die sieben Männer, einer aus jedem der sieben Dörfer in Sarayaku, werden von einer Fachkraft für Biodiversität und einem Einsatzkoordinator unterstützt. OroVer­de finanzierte die nötige Ausrüstung für Einsätze im Regenwald, z.B. Uniformen, Taschenlampen, Ferngläser, Werkzeuge, Kamera, GPS-Geräte, etc. In mehreren Workshops lernten die Waldwächter wich­tige Grundlagen für ein wissenschaftlich fundiertes Artenmonitoring. Dazu gehören zum Beispiel der Um­gang mit Telemetrie-Antenne und GPS-Gerät, die rich­tige Dateneingabe oder wie man Populations-Schätzungen von Wildtieren durchführt. Der sichere Umgang mit dem GPS-Gerät ist besonders wichtig, denn die Waldwächter helfen auch bei der Vermessung der Pflanzpunkte und der Kartierung des Territoriums. An drei strategisch wichtigen Punkten im Sarayaku-Ter­ritorium haben die Waldwächter Beobachtungshütten gebaut, die sie auch auf ihren mehrtägigen Monitoring- Expeditionen als Unterkunft nutzen.

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Einen kompletten Fortschrittsbericht mit allen Neuigkeiten findest du auch hier
Bitte hilf weiterhin mit und unterstütze die Kichwa von Sarayaku dabei, den einzigartigen Amazonas-Regenwald zu schützen. Dafür danke ich dir von Herzen! 

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