Die Erdbeben im April und Mai 2015 hinterließen nicht nur hunderttausende zerstörte Häuser und fast 9.000 Tote, sondern beschädigten auch tausende der Biogasanlagen, die atmosfair dank der Klimaschutzbeiträge unserer SpenderInnen bauen lassen konnte. Nach den Beben mussten die Haushalte wieder auf das traditionelle Drei-Steine-Feuer zurückgreifen – dieses bedeutet eine erhebliche gesundheitliche, finanzielle und zeitliche Belastung durch die Feuerholzbeschaffung und die Rauchentwicklung. Aufgrund der geringen und verspäteten staatlichen Unterstützung sind selbst zwei Jahre nach den Beben noch tausende Anlagen defekt.
Dank einer großzügigen Spende konnte atmosfair Ende 2016/Anfang 2017 bereits 310 Anlagen in der Gemeinde Bhimtar in Sindupalchok reparieren lassen. Für die Haushalte bedeutet die Reparatur der Biogasanlagen einen enormen Schritt in Richtung Normalität. Aufgrund der durchweg positiven Reaktionen aus unserem Pilotprojekt in Bhimtar wollen wir nun noch mehr Biogasanlagen reparieren lassen. Jedoch brauchen wir dafür Ihre/Eure Hilfe!
In der Helambu-Region, wo wir auch den ersten klimafreundlichen Trekking-Pfad planen, gibt es noch hunderte kaputte Biogasanlagen. Dort hatten die Erdbeben besonders große Schäden hinterlassen. Wir wollen in den Dörfern Ichok, Mahankal, Palchok und Talamarang insgesamt 56 Biogasanlagen reparieren lassen. Unterstützt uns mit einer Spende, damit diese 56 Familien bald wieder sicher und sauber kochen können! Damit helft ihr sowohl den Menschen vor Ort als auch dem Klima.
Für die Reparatur verlassen wir uns ganz auf unseren Projektpartner, die NGO Biogas Sector Partnership Nepal. BSP-Nepal ist seit Jahrzehnten einer der erfahrensten Akteure im nepalesischen Biogas-Sektor. Unser Partner plant und koordiniert die Reparaturmaßnahmen, die von zwei lokalen Biogasfirmen durchgeführt werden sollen. Sie haben die Biogasanlagen selbst einige Jahre zuvor gebaut und kennen sich mit den Anlagen und in der Region bestens aus.
Da BSP-N in einem Vorstadium bereits eine Analyse der Schäden in der Helambu-Region durchgeführt hat, wissen wir nun genau, was an welchen Biogasanlagen in Helambu repariert bzw. ausgetauscht werden muss.
Hintergrund zu den Biogasanlagen
Die 6m³-Kleinbiogasanlagen wandeln Kuhdung, Agrarabfälle und Fäkalien durch anaerobe Vergärung in Biogas um. Mit dem Gas werden Gaskocher betrieben, wie wir sie auch in Deutschland kennen. Zwei bis drei Rinder auf dem Land liefern ausreichend Dung für den Betrieb der kleinen Anlagen, die genügend Gas zum Kochen für eine 5-köpfige Familie produzieren.
Dank der Biogasanlage kann ein Haushalt rauchfrei und kostengünstig kochen. Zumal sind die Biogasanlagen echte Klimaschützer: sie sparen pro Jahr drei Tonnen CO2 gegenüber dem Drei-Steine-Feuer ein. Biogas ersetzt das sonst übliche Feuerholz zum Kochen und reduziert daher den Kohlendioxid-Ausstoß, zum anderen stellt es eine rauchfreie, bezahlbare und dezentrale Energiequelle insbesondere für ärmere Haushalte auf dem Land dar.