Gute Bildung ist die nachhaltigste Form von Entwicklungshilfe. Sie hilft Menschen eine unabhängige Zukunft aufzubauen. Grundsätzlich sind die Schulen in Kambodscha kostenlos – es existiert eine Schulpflicht. Die Praxis ist, dass viele Kinder keine ausreichende Schulbildung erhalten. Vor allem wenn sie in Dörfern ohne öffentliche Schulen leben, ist es kaum möglich, zum Unterricht zu gelangen. Ein öffentliches Transportsystem gibt es nicht. Längere Strecken müss(t)en über staubige oder zu Regenzeiten überflutete Wege zurückgelegt werden. Zudem müssen viele Kinder in ihren Familien zum Lebensunterhalt beitragen, so dass sie bspw. in der Reiserntezeit nicht zur Schule gehen können oder dürfen. In anderen Familien müssen ältere Geschwister auf die kleineren aufpassen, wenn die Eltern ihrer Arbeit nachgehen. Hier setzt unsere Partnerorganisation in Kambodscha „Bamboo Shoots – Time to grow“ an. Sie arbeitet unabhängig, gemeinnützig, ohne Gewinnerzielungsabsicht und ist nicht eingegliedert in staatliche Strukturen. Insgesamt bilden ca. 15 kambodschanische angestellte LehrerInnen und MitarbeiterInnen, Thy Marek (Direktor) und Petra Marek (Organisationsmanagerin, Sozialarbeiterin) das Team der NGO. Petra Marek ist als gebürtige Berlinerin nun seit mehr als 14 Jahren in Kambodscha – beherrscht fließend die Sprache – und hat die Arbeit vor Ort mit ihrem kambodschanischen Ehemann aufgebaut. Die Lehrer der NGO arbeiten unter deutlich besseren Bedingungen, als Lehrer staatlicher Schulen. Sie erhalten ein angemessenes Gehalt, mit dem sie den Lebensunterhalt für ihre Familien bestreiten können und sie haben ein freies Wochenende – in Kambodscha sehr ungewöhnlich. Arbeitsmaterialien und Fahrtkosten werden ihnen zur Verfügung gestellt. Es werden derzeit über 300 Kinder in vier Dörfern im Umkreis von Siem Reap (Angkor Wat) betreut. Die Vorschulen verfolgen einen gesamtheitlichen Ansatz: Die Kinder erhalten Mahlzeiten, hygienische Unterstützung und werden wenn nötig auch medizinisch versorgt (Fahrt in entfernte Krankenhäuser). Natürlich wird ihnen kindgerecht der Spaß am Lernen, Lesen, Schreiben, Basteln und Spielen vermittelt. Viele Kinder halten das erste Mal einen Stift in der Hand oder sitzen erstmals an einem Tisch. In Siem Reap ist aufgrund des Tourismus Wachstum sichtbar – von diesem ist jedoch nichts mehr zu spüren, sobald man sich wenige Kilometer aus der Stadt bewegt. In den Dörfern gibt es häufig keinen Strom, fließendes Wasser oder andere für uns selbstverständliche Annehmlichkeiten. Die Standorte in den Dörfern wurden bewusst gewählt. Dafür mussten Grundstücke erworben oder gepachtet, bebaut und bewacht werden. Lehrer nehmen täglich den langen Weg aus der Stadt mit dem Mopet auf sich. Wir stehen im regelmäßigen Kontakt mit den Leitern der Organisation. Es sind regelmäßig Bekannte vor Ort, um sich von der Weiterentwicklung der Arbeit zu überzeugen. Gern stellen wir persönlichen Kontakt für einem Besuch vor Ort her.