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Anna-Maria G.
Anna-Maria G. schrieb am 12.09.2024
Feuer im Pantanal-Feuchtgebiet – Wie wir indigene Gemeinschaften unterstützen

Seit Monaten blicken wir mit Sorge auf die verheerenden Brände im Pantanal-Feuchtgebiet in Brasilien: Über zwei Millionen Hektar sind allein seit Januar abgebrannt. Die Brände werden oft vorsätzlich gelegt, um Weidefläche für die Viehzucht zu gewinnen. Unzählige Tiere sterben in den Flammen, unersetzliche Lebensräume werden vernichtet und riesige Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt – eine Katastrophe für Klima und Artenvielfalt und eine Bedrohung für die indigenen Gemeinschaften, die von den natürlichen Ressourcen des Pantanals leben.

  • Unsere Kollegin Luciana Leite lebt in der südbrasilianischen Stadt Campo Grande und erklärt im Interview mit RiffReporter, was passieren muss, um das Pantanal zu retten.
Die indigene Bevölkerung, die seit Jahrhunderten in der Region lebt, ist als erste und am stärksten von den Schäden betroffen. Ihre traditionellen Lebensweisen und ihr Wissen sind für den Schutz des Feuchtgebiets unersetzlich. Doch ohne Unterstützung sind sie kaum in der Lage, sich gegen die zunehmenden Bedrohungen zu wehren.

Im Pantanal befinden sich elf indigene Gebiete, in denen unter anderem die Gemeinschaften der Guató, Terena, Bororo und Kadiwéu leben. Viele von ihnen wurden durch die Ausweitung der Rinderzucht, die durch die hohe internationale Nachfrage nach günstigem Fleisch angeheizt, gewaltsam vertrieben.

Die Gemeinschaft der Terena lebt nur noch in einigen wenigen Reservaten, die von Rinderfarmen geradezu umzingelt sind. Auch die Gemeinschaft der Kadiwéu, die eines der größten indigenen Gebiete außerhalb des Amazonasgebietes bewohnen, ist ständigen Eingriffen durch die Agrarindustrie ausgesetzt.

Das Land, das den indigenen Gemeinschaften überlassen wird, ist oft degradiert: Weideland und Monokulturen machen es ihnen unmöglich, ihre traditionelle Lebensweise, einschließlich Fischerei und Landwirtschaft zur Selbstversorgung, aufrechtzuerhalten.

Traditionelles Wissen & neueste Technik zur Brandbekämpfung



Der geübte Einsatz von Videotechnik bringt entscheidende Vorteile, um die Brände im Pantanal unter Kontrolle zu bringen, bevor sie sich ausbreiten und irreparable Schäden anrichten. Deshalb haben wir Ende Juli rund 30 Feuerwehrleute aus drei indigenen Einsatzteams in Mato Grosso do Sul mit hochmodernen Flugdrohnen ausgestattet und im Umgang damit geschult.

Die Ausrüstung und die neu erlernten Fähigkeiten wurden sofort eingesetzt und halfen, Brände im indigenen Gebiet Cachoeirinha einzudämmen, bevor sie auf entlegene Gemeinden übergreifen konnten. Durch die Kombination von traditionellem Wissen und moderner Technologie sind diese Gemeinden nun besser in der Lage, die Feuer zu bekämpfen und ihr Land zu schützen.

  • „Dank der Drohnen können wir die genaue Lage und das Ausmaß der Brände erkennen.“ – Airton Pereira Sebastião, Leiter der Terena-Brigaden von Prevfogo/Ibama in Mato Grosso do Sul.
In den kommenden Monaten sollen weitere 100 Feuerwehrleute aus indigenen Gemeinden mit Drohnen ausgestattet und geschult werden. Zusätzlich planen wir, kleine, leicht transportierbare Internet-Satellitenantennen zur Verfügung zu stellen, die den indigenen Einsatzkräften eine Echtzeit-Kommunikation in abgelegenen Gebieten ermöglichen sollen.

Der Erhalt des Pantanal-Feuchtgebiets und anderer Ökosysteme ist ohne die Unterstützung indigener Gemeinschaften, ihr Wissen und ihren Einsatz nicht möglich. Es ist an der Zeit, den unschätzbaren Beitrag, den sie weltweit zum Schutz unserer natürlichen Umwelt leisten, anzuerkennen, ihre Rechte zu stärken und sie umfassend und dauerhaft zu unterstützen.

Vielen Dank für die Unterstützung und das Interesse an unserer Arbeit.

Das Team der Environmental Justice Foundation