An dieser Aufgabe haben wir seit Februar hart und bislang erfolgreich gearbeitet:
Bislang wurde das Moria-Camp auf Lesbos vor einem größeren Ausbruch des Coronavirus bewahrt. Die Bedrohung aber besteht weiter, jederzeit kann das Schlimmste passieren. Stand By Me Lesvos unterstützt verschiedene selbstorganisierten Flüchtlingsgruppenvor Ort:
1. Das MORIA CORONA AWARENESS TEAM (MCAT):
MCAT wurde von BewohnerInnen des Camps im März ins Leben gerufen, als fast alle Hilfsorganisationen abzogen, um über Schutzmasßnahmen vor dem Virus aufzuklären. Außerdem organisiert es ein einmaliges Recyclingprojekt im Camp.
„Stellen Sie sich vor, wir hätten normales Trinkwasser und nicht nur drei Stunden lang am Tag schmutziges Wasser! Niemand möchte dieses ganze Plastik.“ - MCAT. Jeden Tag werden so 15.000 leere Plastikflaschen recycelt und gegen 1.500 Flaschen kaltes Trinkwasser eingetauscht.
Awareness: Die Aufklärung der Menschen im Lager ist wichtig. So wurden und werden überall mehrsprachige Plakate in Moria aufgehängt und Flyer verteilt, zu den Themen Coronaprävention, Müll und Recycling.
Wiederverwertung: „Wir basteln zusammen mit den Kindern Autos, Flugzeuge und alle möglichen Dinge aus Müll. Wir nennen das Wiederverwertung und die Kinder lieben es. Wir werden jeden Tag besser darin.“ - MCAT.
2. MORIA WHITE HELMETS (MWH) :
Die Gruppe entstand durch den kollektiven Frust über die Lebensbedingungen im Lager.
Müllentsorgung: In einem großen Teil des Camps sorgen die MWH täglich dafür, dass säckeweise Müll gesammelt und an zentralen Punkten deponiert werden, von wo eine griechische Firma sie dann abholt. Monat für Monat sorge sie dafür, dass tonneweise Müll aus dem überfüllten Lager entsorgt wird.
Erste Hilfe: Vor allem, weil es nachts nicht einmal einen Arzt im Camp gibt, bieten Mitglieder der MWH und von MCAT Erste Hilfe Kurse an, damit möglichst viele BewohnerInnen bald über die lebensrettenden Fähigkeiten verfügen, die so dringend gebraucht werden.
3. MORIA ACADEMIA:
Seit Jahren konzentriert sich Stand by me Lesvos auf Bildungsprogramme für Kinder und Erwachsene, ob Sprachkurse und informelle Schulangebote. Mit verschiedenen selbstorganisierten kleinen Schulen im Camp haben wir das Moria Acadamia Programm geschaffen, das in Kürze hunderten Unterricht bieten wird, wobei die meisten Lehrerinnen und Lehrer selbst aus dem Camp stammen.
Wofür Ihre Spenden dringend benötigt werden:
Die laufenden Projekte und Initiativen, die wir seit März organisieren sind nicht billig: Miete für Müllwagen, Kauf von frischem Wasser, Schulbedarf etc. wollen almmonatlich gedeckt sein. Im Mai und Juni beseitigten unsere Partner etwa 100 Tonnen von Müll und um die 400.000 leeren Plastikflaschen aus dem Lager. Die damit verbundenen und für das lebensnotwendige Trinkwasser benötigten Kosten betragen ca. 8.200 Euro im Monat. Außerdem unterstützen wir die die Moria Academia mit ca. 4000 Euro im Monat.