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Jahresbericht 2024

Julia Thienpont
Julia Thienpont schrieb am 13.04.2025



20 Jahre Sun for Children - ein ganz besonderes Jahr liegt hinter uns!


Über ein Jahr lang bereiteten wir mit viel Herzblut dieses Jubiläumsjahr vor, dessen Höhepunkt ein Kultur-Festival im Sommer zum 20-jährigen Bestehen unseres Vereins bildete und mit einer Feier am 21. Dezember seinen Abschluss fand. Wie immer flossen die Einnahmen aller Veranstaltungen in unsere Projekte in Goma.

Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und der Rebellenbewegung M23

 

Besorgniserregend war in diesem Jahr jedoch der sich immer weiter ausbreitende Konflikt zwischen der kongolesischen Armee und den M23-Rebellen, der immense Flüchtlingsströme nach Goma und extreme Preissteigerungen verursachte. Ein Ende dieses Konflikts ist nicht in Sicht.
 
Die für 2024 geplante Begegnungsreise in den Kongo, die der Vereinsgründer Michel Mutambala bereits vorbereitet hatte, musste auf Grund der äußerst angespannten Sicherheitslage ausfallen. Somit konnten wir auch in diesem Jahr nicht die Entwicklungen vor Ort begutachten. Doch wenigstens in einem Punkt können wir beruhigt sein:  Unsere Projekte und Maßnahmen wurden und werden in Goma mit außergewöhnlichem Engagement des Partnervereins Jua Kwa Watoto und des Heimpersonals fortgeführt, wenn auch mit gewissen Einschränkungen hinsichtlich der allgemein erschwerten Lebensbedingungen und der Bewegungsfreiheit außerhalb des Heimes.

Heimbetrieb in Goma

Die Kinder des Heims Jua Kwa Watoto (JKW) wachsen mithilfe unserer durch langjährige Erfahrung bewährten MitarbeiterInnen in einer familiären und behüteten Atmosphäre auf. Ein breit gefächertes Freizeitangebot, Gesprächskreise sowie Nachhilfeunterricht für schwächere SchülerInnen runden die intensive und behutsame Förderung durch geschulte Hilfskräfte ab, um die traumatisierten Kinder psychisch zu stabilisieren. Diese Aufgabe gewann im Laufe des Jahres immer mehr an Bedeutung, da aufgrund der marodierenden Rebellengruppen im Norden der Millionenstadt Goma die Flüchtlingsströme nach Süden zunahmen und auf diverse Lager rund um Goma verteilt wurden. In Zusammenarbeit der örtlichen Kinderschutzbehörden mit internationalen Hilfsorganisationen wurden elternlose Kinder identifiziert und insbesondere schutzlose Mädchen auf die Kinderheime der Stadt verteilt. So wurden im September zwei Mädchen, die unter katastrophalen Umständen in einem Flüchtlingslager lebten, ins Heim JKW gebracht.

Zusätzlich konnte das im Sommer 2023 begonnene Hilfsprojekt für 11 externe Jugendliche aus mittellosen Familien in Form eines Direkthilfeprogramms dank Spenden über Betterplace um ein weiteres Jahr verlängert und ein weiteres Kind ins Programm aufgenommen werden. Um die Finanzierung dieses Projekts nachhaltig abzusichern, entwickelten wir auch für diese Jugendlichen eine Form der Patenstruktur, bei der durch feste Schulpaten der kostenpflichtige Schulbesuch der Sekundarstufe möglichst bis zum Abschluss garantiert werden soll. Erfreulicherweise ist uns dies bereits für einen Teil der älteren Schüler und Schülerinnen gelungen und wir hoffen, in absehbarer Zeit alle 12 Kinder und Jugendlichen auf diese Weise absichern zu können. Die Schulung der Familienvorstände, die in die Lage versetzt werden sollten, durch selbständige Kleinunternehmen ihrer Armut zu entkommen, erwies sich als hilfreich, wenngleich der wirtschaftliche Erfolg sich nicht in allen Fällen einstellte. Kriegsbedingte Teuerungsraten, insbesondere bei den Lebensmitteln, erschwerten nicht nur die allgemeinen Lebensbedingungen und die Sicherstellung ausreichender Ernährung, sondern auch Anschaffungen. Wirtschaftliche Existenzen konnten sich nur mühsam behaupten und das Startkapital war bald aufgebraucht.

Aussicht auf den Bau eines Ausbildungszentrums


Zu Beginn dieses Jahres konnten wir dank vielfältiger Spenden das letzte der erforderlichen Grundstücke in Goma zum Bau eines Ausbildungszentrums für Mädchen mit angegliedertem Wohnhaus erwerben.  Neben Sponsoren haben die Spenden über Betterplace dies ermöglicht! Nun könnten wir mit der konkreten Planung loslegen – wenn da nicht der Krieg wäre!

Nähatelier

Übergangsweise haben wir Vorbereitungen für die Einrichtung eines Nähateliers getroffen. Hier können Jugendliche, die ihre Schneiderausbildung beendet haben, ihre Erfahrungen erweitern und unter Anleitung ihr Geld mit Schneiderarbeiten verdienen. Aber auch junge Frauen aus den Flüchtlingslagern haben hier die Chance, ihre miserable Situation durch Nähtätigkeiten zu verbessern.

Container

 

Kurz vor Jahresende haben wir in Zusammenarbeit mit dem „Jeremie Project Congo“, das in Südkivu ein Schulzentrum mit Ausbildungsstätten finanziert, einen Container bestückt, der gegen Jahresende den langen Weg in den Ostkongo angetreten hat und voraussichtlich Ende März 2025 sein Ziel erreichen wird. Er enthält Materialien für das Nähatelier, aber auch Gitarren und Spielmaterial für die Kinder sowie weiteren Sonderbedarf. 



Wir freuen uns über jede Spende