
Archiv der Jugendkulturen e.V.
managed by Daniel Schneider
About us
The Archiv der Jugendkulturen is the memory of the scenes, from science fiction, gothic and graffiti to punk, riot grrrl and techno. Our archive is a non-profit-organisation in Berlin that has been collecting documents and ephemera of youth-, pop-, and subcultural scenes since 1997. State institutions barely collect these histories of resistance which makes self-organized archives like ours unique. We are convinced that these scenes are an important part of cultural and social history and that their relics should be permanently preserved. Over the years we have become an important place for people from youth and subcultures as well as activists, researchers, academics, historians and political educators and the interest for our unique collection continues to grow.
If you want to know more please visit our website:
https://jugendkulturen.de/english.html
or contact us:
Archiv der Jugendkulturen e.V.
Fidicinstr.3
10965 Berlin
Tel. 030/ 61203316
bibliothek@jugendkulturen.de
Latest project news

Jahresrückblick 2025
Liebe Freund*innen des Archivs der Jugendkulturen,
wie immer haben uns eure Spenden wieder sehr bei unserer Arbeit unterstützt, vielen Dank an alle Spender*innen! Euer Support ist unendlich wertvoll für uns, da unsere Miete und die laufenden Kosten weiterhin nicht durch Fördermittel und anderen Einnahmen gedeckt sind.
2024 war ein bewegendes Jahr für uns, nicht zuletzt, da wir um unseren langjährigen und sehr geschätzten Mitarbeiter Christian Schmidt trauern mussten, der überraschend im August gestorben ist und dessen Tod eine große Lücke bei uns hinterlassen hat. Und in finanzieller Hinsicht wurde es zum Ende des Jahres kritisch, da der Haushaltsposten im Berliner Kulturetat, aus dem ein Teil unserer Arbeit im Archivbereich finanziert wird, aufgrund der umfangreichen Kürzungen im Berliner Haushalt auf der Kippe stand – aktuell sieht es glücklicherweise so aus, dass es hier doch keine Kürzungen geben wird. Eine große Freude war dagegen der Gewinn des diesjährigen Tag-der-Clubkultur-Awards des Berliner Kultursenats, den wir im Oktober mit einer Ausstellung an Stickern aus der Technoszene, einer Lesung und anderen Programmpunkten in unseren Räumen gefeiert haben.
Erfolgreich abschließen konnten wir dieses Jahr die Aufarbeitung von Unterlagen aus dem Nachlass von Ralf Regitz, gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Enthalten sind in dem Nachlass des ehemaligen Geschäftsführers der Planetcom u.a. die Planungsunterlagen zur Loveparade bis 2003 sowie Material zum E-Werk, einem der einflussreichsten Berliner Technoclubs der 1990er Jahre. Spannendes Material, das einen tiefen Einblick in die ersten Jahre der Berliner Technoszene ermöglicht. Ein weiteres Projekt, das dieses Jahr zu Ende ging, war „SPUR – ‚Negativ-dekadente‘ Spuren im Archiv der Jugendkulturen“, gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung und in Kooperation mit dem Potsdamer Zentrum für Zeithistorische Forschung. Hierbei haben wir in monatelanger Recherche eine umfangreiche Menge an Quellen zu subkulturellen Szenen der DDR aus westdeutschen Fanzines zusammengetragen, aus denen 2025 im Rahmen des Nachfolgeprojektes SPUR II eine sowohl analog als auch digital erscheinende, kommentierte Quellenedition zusammengestellt wird. So sollen diese bisher von der Forschung kaum beachteten Zeugnisse von z.B. Punks oder Goths aus Ostdeutschland einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden.
Auch 2024 ist unsere Sammlung weitergewachsen, dieses Jahr sind einige besonders wertvolle Bestände dazugekommen. So haben wir den „Nachlass“ des Ende 2023 geschlossenen Clubs Mensch Meier übernommen, in dem viele Unterlagen, Plakate, Flyer oder auch die Klotüren des Clubs enthalten sind. Und erst vor wenigen Wochen ist die Sammlung von Bernd Feuerhelm (https://www.tip-berlin.de/stadtleben/geschichte/berliner-kneipen-bernd-feuerhelm-interview/) mit außergewöhnlichen Materialien zur Berliner Kneipen-, Jugend- und Subkultur von den 1950er bis 1980er Jahren bei uns angekommen.
Im Bildungsbereich waren wir mit unseren vielen verschiedenen Angeboten weiter in Berlin und bundesweit richtig viel auf Tour. Mit unserem Bildungsprogramm "Culture on the Road" (www.culture-on-the-road.de) haben wir zahlreiche Workshops, Vorträge, Graffiti-Touren durch Berlin-Kreuzberg, Schulprojektage, -wochen und -AGs zu Themen wie Rap, Video, Comic, Gaming, Fotografie, Skateboarding, Theater, Upcycling, Ultras oder Techno sowie weitere Angebote der kulturellen, medienpädagogischen und politischen Bildung an Schulen und anderen Orten realisiert. Im Rahmen von "sUPpress" (www.stand-up-participate.de), unserem Medienkompetenzprojekt zu Demokratie, Engagement und Selbstwirksamkeit im Kontext von Jugend-, Pop- und Subkulturen, haben wir in Berlin unser achtes pädagogisches Langzeitprogramm mit Jugendlichen und Heranwachsenden mit spannenden eigenen partizipativen Medienprojekten wie einem Podcast über Sucht, einer Präsentation über die Faszination von Drachen und einem Produkttestvideo über Energy Drinks sowie weiteren multimedialen Präsentationen der Jugendlichen erfolgreich beendet. sUPpress endet als Bundesmodellprojekt vorerst zum 31.12.24. Insgesamt haben wir in fünf Jahren bei sUPpress mit knapp 6000 Menschen in mehr als 1.300 Veranstaltungen und Formaten gearbeitet, acht pädagogische Langzeitprogramme in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Bayern mit je 40 Modulen erfolgreich realisiert sowie viele weitere spannende Veranstaltungen für Lehrkräfte, Multiplikator:innen und Polizei in 13 Bundesländern. Mehr als 1000mal haben wir auf unseren Social Media Kanälen darüber gepostet. Wir haben all das auf unserem Fachtag "Jugend, Medien und Demokratie" im November 2024 feierlich abgeschlossen. Unsere Best-Practice-Publikation "What's sUPpress? Eine Reflexion über Medienkompetenz, Engagement und Selbstwirksamkeit" kommt bald aus der Druckerei und ist kostenlos als Print und Online erhältlich. Und "Der z/weite Blick" (www.der-z-weite-blick.de), unsere Wanderausstellung zu Jugendkulturen und Diskriminierungen, war in Hamburg, zweimal in Bayern (Augsburg und Landkreise Hof und Wunsiedel) und ist noch bis Ende März 2025 im Saarland zu sehen. Im Archiv der Jugendkulturen haben wir im Rahmen unserer Förderung als anerkannter Träger der politischen Bildung drei spannende Veranstaltungen realisiert: eine zu Fußballfankulturen in der DDR und zwei Einführungen mit Exkursionen durch Kreuzberg und Schöneberg zu Graffiti und Streetart.
Hinzu kommt noch eine von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt geförderte Veranstaltungsreihe zu Antisemitismus und Erinnerungskultur, die wir in Kooperation mit Coney Berlin organisiert haben. Da gab es in den letzten Monaten z.B. eine Buchpräsentation von „Judenhass im Kunstbetrieb“ (https://neofelis-verlag.de/verlagsprogramm/wissenschaft/politik-debatte/1103/judenhass-im-kunstbetrieb), Veranstaltungen zu Themen wie Menschenrechte und Antisemitismus oder zur Frage „Is Gaza a Feminist Issue?“ sowie Projektvorstellungen von zivilgesellschaftlichen Initiativen, die zur Erinnerung an jüdische Geschichte und die Shoah arbeiten. Die Veranstaltungen fanden in den letzten Monaten nicht nur im Archiv der Jugendkulturen, sondern auch an solch unterschiedlichen Orten wie dem Technoclub ://about blank, der Probebühne des Theater Strahl, der Programmschänke Bajszel oder der Frauenkneipe Begine statt.
Wir hoffen, ihr bleibt uns auch im kommenden Jahr gewogen, und wünschen euch allen schöne Feiertage und alles Gute für 2025!
Euer Archiv der Jugendkulturen
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