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Der Zweck des HMV Bildungswerkes ist Friedensarbeit und Völkerverständigung
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Liebe Spenderinnen und Spender,
„Es wäre gut, wenn diese Konferenz dem Friedensgebot des Grundgesetzes ein wenig auf die Sprünge helfen könnte“
(Prof. Dr. Heribert Prantl)
Die 23. Internationale Münchner Friedenskonferenz hat vom 14. - 16.02.2025 stattgefunden. Allein das ist ein Erfolg.
Bis kurz vor der Konferenz war nicht einmal klar war, ob die Veranstaltung wegen erheblicher Schwierigkeiten bei der Anmietung von geeigneten Räumlichkeiten überhaupt durchgeführt werden kann. In den Tagen vor der Konferenz gab es zudem einen Hackerangriff auf den Online-Ticketshop der Konferenz.
Vom 14.-16. Februar gab es Vorträge und Workshops an sechs verschiedenen Lokationen in München. Das Programm wurde in den Veranstaltungsräumen von mehr als 1.000 Interessierten verfolgt. Hinzu kamen Livestream und der Abruf der Aufzeichnungen über YouTube.
„Die Welt will Frieden. Trotz gewisser Politiker“, zitierte Heribert Prantl den berühmten Schriftsteller Erich Maria Remarque. „Europa hätte nicht auf Trump warten dürfen, um in Verhandlungen mit Russland einzusteigen.“ „Den Frieden gewinnen“ lautete der Titel von Prantls viel beachteter Rede.
In den Veranstaltungsräumen der Konferenz war eine gewisse Aufbruchstimmung zu spüren: Es muss etwas passieren, um die Kriege in der Ukraine, in Israel/Palästina, aber auch die weniger in den Schlagzeilen stehenden blutigen Konflikte, u.a. im Sudan zu beenden.
Prantl machte sich für eine gezielte Friedens- und Werteerziehung stark: „Der Frieden muss in der Schule gelehrt werden.“
Da die Gewalttat in München am 13.2.2025 nach sehr präsent war, begann Kerem Schamberger (medico international) seinen Beitrag mit der Frage, welche gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen zu derartigen Taten führten, und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssten. Schamberger wies darauf hin, dass derzeit ein „Krieg gegen die Migration“ stattfinde. Das sei eine Ablenkungsdebatte, um über gesellschaftlich relevantere Themen, wie Aufrüstung, Klimakrise und fehlende Umverteilung nicht reden zu müssen.
Der gesellschaftliche Rechtsrutsch führe zu einem „rassistischen Überbietungswettbewerb“. Das Recht auf Asyl solle möglichst abgeschafft, eine Abschottung gewaltsam erreicht werden.
„Die Aufrechterhaltung unserer Ordnung bedeutet anderswo Gewalt, Zerstörung, Ausbeutung“, betonte Schamberger sehr nachdrücklich.
Francesca Albaneses Vortrag wurde mit Spannung erwartet. Albanese betonte, dass die internationale Ordnung am Rande des Kollapses stehe. „Israel und Palästina stehen im Zentrum dieses Zusammenbruchs.“ Der Imperialismus zeige sein wahres Gesicht. Aber: Das bestehende Völkerrecht könne zum Frieden beitragen.
Die Münchner Sicherheitskonferenz werde „Sicherheitskonferenz“ genannt. Aber Sicherheit für wen? Es gehe dabei um die Sicherheit einiger Staaten und deren Interessen bzw. die Interessen einiger „Auserwählter“ in diesen Staaten.
Israel fühle sich ermutigt, gegen das Völkerrecht zu verstoßen, während Palästinenser einen Existenzkampf führten. „Es wir international akzeptiert, dass Israel Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht.“ Dabei gehe es gar nicht um die Sicherheit der Israelis. „Die Palästinenser benötigen Selbstbestimmung ohne Einfluss von außen. Das internationale Recht ist dazu da, den Politikern Grenzen zu setzen“, so Albanese.
Ihr Aufruf: „Lesen Sie, informieren Sie sich und informieren Sie dann Ihre Nachbarn. Sprechen Sie für Menschenrechte, für Gerechtigkeit. Solidarität ist so etwas wie eine Liebeserklärung. Das macht den Gegnern Angst.“
„Der 7.10.2023 ist ein Trauma für die Israelis, aber auch ein Trauma für die Palästinenser. Die Palästinenser sind ebenfalls Opfer des Holocausts. Lasst uns das nicht vergessen.“
Gershon Baskin wurde in seinem Vortrag sehr deutlich: “Wir haben in diesem Krieg die moralische Grenze überschritten, die nie hätte überschritten werden dürfen.“ Baskin macht keinen Hehl daraus, dass er kein Vertrauen in internationales Recht hat. Zudem sei eine Lösung für Israel und Palästina mit Trump, Netanjahu und Abbas nicht zu haben. Weder die USA und Israel seien an Frieden interessiert. Abbas verfolge zudem seine eigene Agenda.
Baskin wirbt für Selbstbestimmung: „Sie müssen alle dasselbe Recht haben, dieselben Rechte zu bekommen.“ An die Palästinenser appelliert er: „Israel ist nicht euer Feind, Israel ist die Lösung“. Baskin ist ein überzeugter Realist: Es gibt ca. 7 Millionen Palästinenser und 7 Millionen Israelis in einem geteilten Land, das Heimatland für beide Seiten ist. Eine militärische Lösung sei nicht realistisch, da das zu immer neuem Blutvergießen führen würde.
„Die Israelis werden nur dann in Frieden und Sicherheit leben können, wenn auch die Palästinenser in Frieden und Sicherheit leben.“
Die 23. Internationale Münchner Friedenskonferenz ging am 16.2. mit dem Friedensgebet der Religionen zu Ende. Jüdinnen und Juden, Christ:innen, Muslime, Bahá’i und Buddhist:innen haben für den Frieden gebetet. Die Veranstaltung hatte den Titel: Der Friede – Meisterstück der Vernunft (nach Immanuel Kant).
Wir danken Ihnen allen, die es ermöglicht haben die Münchner Friedenskonferenz als unabhängige Plattform zur Förderung der Menschenrechte, des Völkerrechts als Fundamente des Friedens zu erhalten.
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