Wiedergewinnung von Erholungsräumen für seelisch Erkrankte Menschen

Das historische Gebäudeensemble der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Standort Julius-Kühn-Straße ist in einer parkartigen Anlage verortet. Die natürliche Umgebung wirkt sicht äßerst positiv auf die psychische Gesundheit von Menschen aus. Immer mehr Menschen erkranken oder leiden an seelischen Störungen bzw. Erkrankungen, damit zählen psychische Erkrankungen zu den großen Volkskrankheiten in Deutschland.
Eine der zentralen Aufgabe des Projektes ist es, die Parkanlage und Wandelwege mit Bepflanzungen und durch die Anpflanzung von Blühhecken einen Sichtschutz Richtung Straße wiederherzustellen und so die Flächen der Nutzung für therapeutische Maßnahmen wieder zugänglich zu machen. Hierbei soll einheimischen Heckenarten der Vorrang gegeben werden, die Heimat für Vögel und Insekten sind und so einen ökologisch sinnvollen Beitrag zum Artenschutz leisten. Statt pflegetechnisch und damit ökonomisch aufwändigeren Rabatten sollen Blühwiesen angelegt werden, die einen wichtigen Beitrag gegen das Insektensterben und für die Biodiversität darstellen.
Ein ganz zentraler Punkt ist das Rondell einschließlich des historischen Springbrunnens
Vor dem zentralen Eingangsbereich der Klinik befindet sich ein Rondell, das über viele Jahre als Wasserbecken mit Springbrunnen eine belebende Wirkung für die Ankommenden entfaltete. Neben dem ästhetischen Aspekt ist auch der beruhigende Einfluss des Wassers ein wichtiger gestalterischer Gesichtspunkt. Vermutlich Anfang der 1950er Jahre oder auch etwas später wurde der Brunnen mit Erde verfüllt und mit Wacholder bepflanzt, das Rondell ist verwildert.  Dieser Brunnen und das Rondell sollen wieder reaktiviert werden. 
Aus heutiger Sicht käme zu dem positiven psychologischen Aspekt auch ein wichtiger ökologischer hinzu. Angesichts der Klimaerwärmung leisten Brunnen im städtischen Gebiet einen wichtigen Beitrag für das Mikroklima (Henninger et al. 2021) und bieten Vögeln sowie anderen Tieren eine dringend benötigte Wasserquelle. 

Auszüge und Passagen aus dem Konzept Dr. Michael Brütting