Untersuchung zu FGM (Genitalverstümmelung) im Irak

Mitarbeiterinnen unserer Organisation haben vor 20 Jahren bekannt gemacht, dass im Nordirak FGM praktiziert wird. In manchen Landstrichen waren bis zu 100% der Frauen und Mädchen betroffen. Seitdem hat sich viel getan, wir haben Aufklärung betrieben, FGM ist im Nordirak (nicht aber im Rest des Landes!) verboten worden und die Raten liegen inzwischen niedriger. Aber noch immer werden Mädchen in vielen Teilen der autonomen Region Kurdistan verstümmelt.

Wie es im Irak jenseits der Kurdenregion aussieht, wissen wir nicht genau. Wir konnten im Bezirk Kirkuk eine größere statistische Untersuchung durchführen, die eine Betroffenenrate von 38% ergab. Kurdinnen waren mehr betroffen als Araberinnen, aber auch bei ihnen lag die Rate bei über 20%, was nahelegt, dass FGM im Irak kein rein kurdisches Problem darstellt. Uns haben auch immer wieder Berichte über FGM in Bagdad, Basra, Nasiriyya und anderen Orten erreicht. Doch offenbar will niemand es so genau wissen.

Wir erhoffen uns mit - teilweise zu ihrem Schutz anonym arbeitenden - Partnern vor Ort neue Erkenntnisse über die Verbreitung von FGM an ausgewählten Orten. Mit einigen Daten in der Hand hätten wir stärkere Argumente, um die Regierung, die UN und andere internationale Akteure zum Handeln aufzufordern. Das Problem FGM im Irak muss anerkannt und untersucht werden. Der Irak braucht ein Verbot von FGM wie im Nordirak. Außerdem ist landesweite Aufklärung erforderlich. Wir konnten im Nordirak zeigen, dass geduldige Aufklärung schließlich zum nachhaltigen Erfolg führt: die Regionen Germian und Halabja, schwerst betroffen von FGM, waren nach über einem Jahrzehnt unermüdlicher Aufklärungsarbeit unserer Teams schließlich FGM-frei!

Helfen Sie uns, diese Untersuchung möglich zu machen. Sie könnte dazu beitragen, dass in Zukunft Tausenden von Mädchen diese schreckliche Tortur erspart wird.