Die Spezialambulanz für postakute Infektionssyndrome inkl. Post-Covid und ME/CFS existiert seit April 2022 am
Kinderzentrum Bethel. Sie wurde aufgrund des akuten Versorgungsbedarfs vieler erkrankter Kinder und Jugendlicher gegründet und hat bislang über 250 Patient*innen versorgt. Der Fokus liegt auf komplexen Fällen mit schwerer Symptomatik und hohem Leidensdruck. "Wir sind eines der wenigen Zentren dieser Art für Kinder und Jugendliche in Deutschland und vernetzen uns regelmäßig mit anderen Versorgenden und Forschenden, es besteht u.a. eine enge Kooperation zu Prof. Behrends am MCFC in München."
Nach Komplettierung der Differentialdiagnostik werden in der Ambulanz nach individueller Abwägung angelehnt an den jeweils aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand auch medikamentöse Therapieansätze untersucht. Hierbei spielen insbesondere häufige Begleiterkrankungen wie die orthostatische Intoleranz (z.B. PoTS) oder die Mastzellaktivierung (MCAS) eine wichtige Rolle.
Wesentlich ist ebenfalls die sozialmedizinische Mitversorgung und Unterstützung in der Ermöglichung von Teilhabe an Alltag und Schule, sowie die psychologische Begleitung der Familien.
Neben der Versorgung werden auch Forschungsprojekte durchgeführt. So erfolgte ein App-basiertes Telemonitoring zur ambulanten Weiterversorgung von Jugendlichen mit Post-Covid, das zeitnah auch angepasst auf ME/CFS startet. Dazu bestehen Mitwirkungen an nationalen Registern. Weitere drittmittelgeförderte Projekte sind in Beantragung bzw. kurz vor Start, sowohl als Beteiligung von multizentrischen Studien als auch eigenen Forschungsvorhaben.
Für die Umsetzung der Forschungsprojekte sowie den weiteren Ausbau der Versorgung sind dringend mehr personelle Ressourcen notwendig. Hier können bereits kleine Summen zur Finanzierung von stud. und wiss. Hilfskräften eine enorme Entlastung bieten.