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Wir haben 6.160,15 € Spendengelder erhalten

Dr. O. Berthold
Dr. O. Berthold wrote on 02-10-2024

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

diejenigen von Ihnen, die unseren Newsletter bekommen, haben es schon gelesen. Vor einigen Wochen hat uns Schwester Susan einen längeren Brief geschrieben. Sie schrieb, dass sie trotz vieler Mühen niemanden gefunden habe, der in ihrer Nachfolge die Gazaprojekte fortführen würde. 

Wir gehen davon aus, dass die Schulen, mit denen wir zusammengearbeitet haben, zerstört sind. Zu den Menschen, mit denen Susan in Gaza zusammengearbeitet hat, besteht kein Kontakt mehr – sie sind auf der Flucht oder nicht mehr am Leben. Selbst nach einer Stabilisierung der Lage im Gazastreifen wäre daher eine Fortsetzung unserer Projekte nicht möglich gewesen, Schwester Susan oder ein:e Nachfolger:in hätte fast bei Null anfangen müssen. Dem sieht sich Schwester Susan, nach fast 30 Jahren Arbeit im Gazastreifen, die sie in der Regel an ihrem freien Tag in der Woche geleistet hat und mit über 80 Jahren nun nicht mehr gewachsen. 

Damit ist uns eine Entscheidung abgenommen worden, vor der wir uns in den letzten Monaten gedrückt hatten. Mit der Tätigkeit von Schwester Susan endet auch der Daseinszweck der al omri – Kinderhilfe Palästina e.V. Wir haben in den letzten 23 Jahren immer wieder darüber nachgedacht, in welcher Form es sinnvoll sein könnte, mit anderen Kooperationspartnern zusammenzuarbeiten. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass es von Deutschland aus und selbst mit gelegentlichen Besuchen vor Ort nicht möglich ist, das Maß an Vertrauen und Verständnis zu erzielen, wie es zwischen Schwester Susan, Sabah, ihrem Team und uns bestanden hat. Ihr Vertrauen als Spender:innen war uns immer auch die Verantwortung, persönlich jederzeit dafür geradestehen zu können, dass die Spenden genau dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden und wofür Sie sie nach unserem Satzungszweck vorgesehen haben: bei bedürftigen Kindern und Familien im Gazastreifen. Und wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass in einer Region, die so von Krisen und Krieg betroffen ist wie der Gazastreifen, ein Risiko besteht, dass Gelder missbraucht werden können, um einen Krieg mitzufinanzieren, der genau denen am meisten schadet, für die wir gemeinsam 23 Jahre gearbeitet haben – den Kindern und Familien im Gazastreifen.

Wir haben uns als Vorstand daher entschieden, bei der Mitgliederversammlung im Oktober die Auflösung des Vereins zu beantragen. Das heißt, dass wir ab sofort unsere Spendensammlung beenden werden. 

Gleichzeitig sind die Menschen im Gazastreifen im Moment in einer Situation der größten Not. Größer, als sie in den letzten 23 Jahren je gewesen ist. Wir bitten Sie daher eindringlich, die Menschen im Gazastreifen weiter zu unterstützen. Sie brauchen uns mehr denn je zuvor. Dass wir als al omri – Kinderhilfe Palästina zukünftig nicht mehr dazu beitragen können, schmerzt uns sehr. 

Wir haben mit Pontifical Mission eine Organisation gefunden, mit der wir überbrückend zusammenarbeiten können - so können wir mit unseren Spendengelder weiterhin zuverlässig Kinder und Familien unterstützen. Wir haben mit Pontifical Mission vereinbart, dass mit unseren Spenden Lebensmittelpakete für Kinde rund ihre Familien sowie psychosoziale Unterstützung für Schüler an zwei Standorten im Gazastreifen finanziert wird. So können wir sicherstellen, dass auch mit den verbleibenden Spendengeldern nicht nur unser Satzungszweck erfüllt, sondern die Not der Menschen vor Ort ein wenig gelindert werden kann.

Wir danken Ihnen für Ihre Vertrauen in unsere Arbeit und Ihre Unterstützung für Kinder und ihre Familien im Gazastreifen.

Herzliche Grüße
Oliver und Maren Berthold